Kürzung des Werbungskostenabzugs bei steuerfreien Leistungen aus einem Stipendium
Leitsatz
1. Werbungskosten setzen eine Belastung mit Aufwendungen voraus. Davon ist auszugehen, wenn in Geld oder Geldeswert bestehende Güter aus dem Vermögen des Steuerpflichtigen abfließen. Eine endgültige Belastung verlangt der Werbungskostenbegriff hingegen nicht. Ausgaben und Einnahmen sind vielmehr getrennt zu beurteilen.
2. Leistungen aus einem Stipendium führen zu Arbeitslohn, wenn das Stipendium dem Ersatz von Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit aus in der Erwerbssphäre liegenden Gründen dient.
3. Zwischen steuerfreien Stipendienleistungen und beruflich veranlassten (Fort-)Bildungsaufwendungen besteht ein unmittelbarer wirtschaftlicher Zusammenhang i.S. von § 3c Abs. 1 EStG, wenn das Stipendium dazu dient, die beruflich veranlassten Aufwendungen auszugleichen oder zu erstatten.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2022:U.290922.VIR34.20.0
Fundstelle(n): BStBl 2023 II Seite 142 BB 2022 S. 2646 Nr. 46 BFH/NV 2023 S. 88 Nr. 1 BFH/NV 2023 S. 88 Nr. 1 BFH/PR 2023 S. 34 Nr. 2 BFH/PR 2023 S. 34 Nr. 2 DStR 2022 S. 2303 Nr. 45 DStRE 2022 S. 1462 Nr. 23 FR 2023 S. 993 Nr. 21 GStB 2023 S. 10 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2022 S. 3208 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2022 S. 3208 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 947 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 947 wistra 2022 S. 4 Nr. 12 HAAAJ-26045