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BFH Urteil v. - I R 10/18

Gesetze: EStG § 4 Abs. 3; EStG § 34c Abs. 1 Sätze 1 und 2, Abs. 6 Satz 2 und Abs. 7; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 80 Abs. 1 Satz 3; DBA Schweiz 1971/2010 Art. 17 Abs. 1; DBA Schweiz 1971/2010 Art. 24 Abs. 1 Nr. 1c und Nr. 2; DBA Italien 1989 Art. 17 Abs. 1; DBA Italien 1989 Art. 24 Abs. 3 Buchst. b; DBA Rumänien 2001 DBA Rumänien 2001 Art. 17 Abs. 1; DBA Rumänien 2001 Art. 23 Abs. 2 Buchst. b Doppelbuchst. gg; DBA Bulgarien 2010 Art. 16 Abs. 1; DBA Bulgarien 2010 Art. 22 Abs. 1 Buchst. b Doppelbuchst. gg; DBA Ungarn 1977 Art. 17 Abs. 1; DBA Ungarn 1977 Art. 23 Abs. 1 Buchst. b Nr. 3; DBA Ungarn 2011 Art. 30; DBA Großbritannien 2010 DBA Großbritannien 2010 Art. 16 Abs. 1; DBA Großbritannien 2010 Art. 23 Abs. 1 Buchst. b Doppelbuchst. dd; DBA Großbritannien 2010 Art. 32; DBA Portugal 1980 Art. 17 Abs. 1; DBA Portugal 1980 Art. 24 Abs. 2 Buchst. b Doppelbuchst. ee; AEUV Art. 56; EStDV § 68b Satz 1;

Zufluss von Betriebseinnahmen bei Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG; Unionsrechts- und Verfassungsrechtskonformität von § 34c Abs. 1 EStG und § 68b EStDV

Leitsatz

1. NV: Der Einbehalt eines Teils des Honorars durch den Auftraggeber unter Hinweis auf eine Steuerschuld des Auftragnehmers führt bei der Ermittlung des Gewinns nach § 4 Abs. 3 EStG (noch) nicht zu einem Zufluss von Betriebseinnahmen in dieser Höhe beim Auftragnehmer. Ein Zufluss tritt aber u.a. dann ein, wenn der Auftraggeber mit dem einbehaltenen Honoraranteil eine (Steuer-)Schuld des Auftragnehmers tatsächlich erfüllt (sog. abgekürzter Zahlungsweg; Bestätigung der Rechtsprechung, vgl. Beschluss des Großen Senats des , BFHE 189, 160, BStBl II 1999, 782).

2. NV: § 68b EStDV verstößt nicht gegen das verfassungsrechtliche Zitiergebot (Art. 80 Abs. 1 Satz 3 GG).

3. NV: Sieht ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung die sog. Anrechnungsmethode vor, hängt eine Anrechnung von im Ausland gezahlten Steuern auf die Einkommensteuer in aller Regel —wie auch bei § 34c Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 EStG— u.a. davon ab, dass die ausländische Steuer gezahlt und damit der Steueranspruch durch Zahlung oder andere Vorgänge erfüllt wurde. Dies gilt auch dann, wenn das einschlägige Abkommen verlangt, dass die ausländische anzurechnende Steuer „erhoben“ wurde.

4. NV: Die Berechnung der Anrechnungshöchstbeträge nach § 34c Abs. 1 EStG nach Maßgabe des Senatsurteils vom  - I R 71/10 (BFHE 244, 331, BStBl II 2015, 361) begegnet keinen unionsrechtlichen Bedenken.

5. NV: Die von § 68b EStDV aufgestellten Nachweis-Anforderungen zur Höhe der ausländischen Einkünfte und Steuern sind unionsrechtlich aus zwingenden Gründen des Allgemeininteresses wegen der Wirksamkeit der Steueraufsicht gerechtfertigt und gehen nicht über das hinaus, was zur Erreichung dieses Ziels erforderlich ist.

6. NV: Die begrenzte Anrechenbarkeit von ausländischen Steuern nach § 34c EStG verstößt nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG (Bestätigung des Senatsurteils vom  - I R 71/10, BFHE, 244, 331, BStBl II 2015, 361).

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BFH:2022:U.160322.IR10.18.0

Fundstelle(n):
BB 2022 S. 2710 Nr. 47
BFH/NV 2023 S. 24 Nr. 1
BFH/NV 2023 S. 24 Nr. 1
DStR 2022 S. 6 Nr. 47
EStB 2023 S. 59 Nr. 2
IStR 2023 S. 68 Nr. 2
IStR 2023 S. 68 Nr. 2
IWB-Kurznachricht Nr. 4/2023 S. 122
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StBp 2024 S. 120 Nr. 4
StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 941
StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 942
BAAAJ-26582

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