AfA-Bemessungsgrundlage bei Austausch der mit einem Vorbehaltsnießbrauch belasteten Immobilie – Surrogation
Leitsatz
1. Wird eine mit einem Vorbehaltsnießbrauch belastete Immobilie mit Zustimmung des Nießbrauchers gegen eine andere Immobilie in der Weise ausgetauscht, dass dem Nießbraucher an der neuen Immobilie auf der Grundlage eines zuvor vereinbarten, rahmenbildenden Vertrags wiederum ein Nießbrauch eingeräumt wird, und trägt der Nießbraucher wirtschaftlich die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Ersatzimmobilie, so setzt sich der Vorbehaltsnießbrauch an der erworbenen Immobilie fort (verlängerter Vorbehaltsnießbrauch).
2. Kann der Eigentümer die Ersatzimmobilie nur aus dem Veräußerungserlös anschaffen oder herstellen, gilt nichts anderes, sofern sich der Nießbrauch im Zeitraum zwischen der Veräußerung der Altimmobilie und der Anschaffung der Ersatzimmobilie ununterbrochen auf den Veräußerungserlös erstreckt.
3. Ein obligatorisches Nießbrauchsrecht ist einem dinglichen Nießbrauch steuerrechtlich insoweit gleichzustellen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2022:U.240522.IXR1.21.0
Fundstelle(n): BStBl 2024 II Seite 54 BB 2022 S. 2928 Nr. 50 BB 2022 S. 2930 Nr. 50 BBK-Kurznachricht Nr. 23/2022 S. 1076 BFH/NV 2023 S. 67 Nr. 1 BFH/NV 2023 S. 67 Nr. 1 BFH/PR 2023 S. 36 Nr. 2 BFH/PR 2023 S. 36 Nr. 2 DB 2022 S. 2958 Nr. 50 DStR 2022 S. 2355 Nr. 46 DStRE 2022 S. 1462 Nr. 23 ErbStB 2023 S. 12 Nr. 1 ErbStB 2023 S. 12 Nr. 1 FR 2023 S. 943 Nr. 20 GStB 2023 S. 10 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 47/2022 S. 3272 NWB-Eilnachricht Nr. 47/2022 S. 3273 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 943 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2022 S. 943 ZAAAJ-26587