Gesellschaft bürgerlichen Rechts: Ausschluss eines Gesellschafters von der Abstimmung; Pflicht zur Beteiligung des einem Stimmverbot unterliegenden Gesellschafters an der Willensbildung der Gesellschaft
Leitsatz
1. Ein Gesellschafter einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist wegen des Grundsatzes, dass niemand Richter in eigener Sache sein darf, von der Abstimmung über die Kündigung eines Vertrags ausgeschlossen, wenn der Beschluss darauf abzielt, das Verhalten des Gesellschafters zu missbilligen.
2. Auch bei der konkludenten Beschlussfassung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist der einem Stimmverbot unterliegende Gesellschafter an der Willensbildung der Gesellschaft zu beteiligen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2023:170123UIIZR76.21.0
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1295 Nr. 23 DB 2023 S. 1208 Nr. 20 DB 2023 S. 1209 Nr. 20 DStR 2023 S. 12 Nr. 10 DStR 2023 S. 2074 Nr. 37 DStR 2023 S. 2075 Nr. 37 GmbHR 2023 S. 344 Nr. 7 GmbHR 2023 S. 348 Nr. 7 NJW 2023 S. 1513 Nr. 21 NJW 2023 S. 1516 Nr. 21 NJW 2023 S. 9 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 14/2023 S. 975 ZIP 2023 S. 467 Nr. 9 RAAAJ-34227