Weisungsrecht - Versetzung an ausländischen Arbeitsort
Leitsatz
1. Der Arbeitgeber kann aufgrund seines Weisungsrechts nach § 106 Satz 1 GewO dem Arbeitnehmer grundsätzlich auch einen Arbeitsplatz im Ausland zuweisen, wenn die möglichen Arbeitsorte nicht durch Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarung, Tarifvertrag oder gesetzliche Vorschriften auf das Inland begrenzt sind. Eine Beschränkung des Weisungsrechts auf
Arbeitsorte in der Bundesrepublik Deutschland ist dem Arbeitsvertrag als solchem nicht immanent.
2. Die Zuweisung eines Arbeitsorts im Ausland unterliegt wie jede Ausübung des Weisungsrechts des Arbeitgebers nach § 106 Satz 1 GewO, § 315 Abs. 1 BGB einer gerichtlichen Billigkeitskontrolle. Sofern die Weisung auf einer unternehmerischen Entscheidung beruht, kommt dieser besonderes Gewicht zu, ohne dass das unternehmerische Konzept auf seine Zweckmäßigkeit zu überprüfen wäre.
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1787 Nr. 31 BB 2023 S. 1792 Nr. 31 BB 2023 S. 818 Nr. 14 DB 2023 S. 1355 Nr. 22 DB 2023 S. 1932 Nr. 33 DB 2023 S. 1932 Nr. 33 DStR 2022 S. 12 Nr. 51 DStR 2023 S. 1615 Nr. 29 NJW 2023 S. 10 Nr. 15 NJW 2023 S. 1383 Nr. 19 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2022 S. 3560 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2022 S. 3560 RIW 2023 S. 307 Nr. 5 ZIP 2022 S. 4 Nr. 49 ZIP 2023 S. 874 Nr. 16 SAAAJ-35884