1. Der Anspruch des Arbeitnehmers auf den gesetzlichen Mindesturlaub unterliegt gemäß § 194 Abs. 1 BGB der Verjährung.
2. Bei der gebotenen unionsrechtskonformen Auslegung der § 199 Abs. 1 BGB, §§ 1, 3 Abs. 1, § 7 Abs. 1 und Abs. 3 BUrlG beginnt die Verjährung allerdings nicht zwangsläufig mit dem Schluss des Jahres, in dem der Urlaubsanspruch entstanden ist und der Arbeitnehmer über die in § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB beschriebene Kenntnis verfügt. Zusätzlich ist erforderlich, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer in die Lage versetzt hat, seinen Urlaubsanspruch tatsächlich wahrzunehmen. Die Vorgaben des Unionsrechts, die der EuGH in seiner Entscheidung vom (- C-120/21 -) präzisiert hat, bedingen einen "anderen Verjährungsbeginn" iSd. § 199 Abs. 1 Nr. 1 BGB.
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1267 Nr. 22 DB 2023 S. 1996 Nr. 34 DB 2024 S. 57 Nr. 1 DB 2024 S. 57 Nr. 1 DStR 2023 S. 587 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2022 S. 3705 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2022 S. 3705 RIW 2023 S. 457 Nr. 7 WPg 2023 S. 97 Nr. 2 ZIP 2023 S. 1819 Nr. 34 ZIP 2023 S. 5 Nr. 1 ZIP 2023 S. 5 Nr. 1 HAAAJ-40087