Ausübung des Wahlrechts nach § 4 Abs. 3 Satz 1 EStG durch ausländische Personengesellschaft - sog. Sperrwirkung bei Buchführungs- und Bilanzierungspflicht nach ausländischem Recht
Leitsatz
1. NV: Die als Mitunternehmerschaft anzusehende ausländische Personengesellschaft wird für Zwecke der Ermittlung der steuerfreien, dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte als „fiktive“ Normadressatin des § 4 Abs. 3 Satz 1 EStG behandelt; ein danach ggf. bestehendes Gewinnermittlungswahlrecht ist von ihr selbst auszuüben (Anschluss an , BFHE 273, 119, und IV R 20/17, BFH/NV 2021, 1191).
2. NV: In diesem Fall ist das (materielle) Gewinnermittlungswahlrecht nach § 4 Abs. 3 Satz 1 EStG ausgeschlossen, wenn nach ausländischen gesetzlichen Vorschriften eine Buchführungs- und Bilanzierungspflicht besteht (Anschluss an BFH-Urteile in BFHE 273, 119, und in BFH/NV 2021, 1191).
3. NV: Das Eingreifen der sog. Sperrwirkung setzt nicht voraus, dass die ausländischen gesetzlichen Pflichten mit den nationalen funktions- und informationsgleich sind (Anschluss an BFH-Urteile in BFHE 273, 119, und in BFH/NV 2021, 1191).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2023:U.180123.IR48.19.0
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1520 Nr. 26 BB 2023 S. 1522 Nr. 26 BFH/NV 2023 S. 814 Nr. 7 DStR 2023 S. 1250 Nr. 23 DStRE 2023 S. 755 Nr. 12 EStB 2023 S. 227 Nr. 6 GmbH-StB 2023 S. 270 Nr. 9 GmbH-StB 2023 S. 271 Nr. 9 GmbHR 2023 S. 1062 Nr. 19 IStR 2023 S. 615 Nr. 17 IWB-Kurznachricht Nr. 11/2023 S. 426 IWB-Kurznachricht Nr. 11/2023 S. 426 KoR 2023 S. 286 Nr. 6 StBp 2024 S. 118 Nr. 4 StuB-Bilanzreport Nr. 11/2023 S. 474 StuB-Bilanzreport Nr. 11/2023 S. 474 WAAAJ-40218