Rechtsanwaltshaftung: Umfang der anwaltlicher Beratungspflichten über die Vor- und Nachteile eines Vergleichs; Darlegungs- und Beweislast für fehlende Beratungsbedürftigkeit des Mandanten
Leitsatz
1. Der Rechtsanwalt ist im Grundsatz gehalten, den Mandanten in die Lage zu versetzen, eine eigenverantwortliche und sachgerechte Entscheidung über den Abschluss eines Vergleichs zu treffen; hierzu hat er den Mandanten über die Vor- und Nachteile des Vergleichs zu beraten.
2. Die Beratungsbedürftigkeit des Mandanten entfällt erst dann, wenn der Mandant aus anderen Gründen über die Vor- und Nachteile des Vergleichs im Bilde ist; dies hat der Rechtsanwalt darzulegen und zu beweisen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2023:200423UIXZR209.21.0
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1410 Nr. 25 BB 2023 S. 2322 Nr. 41 DB 2023 S. 1469 Nr. 25 NJW 2023 S. 2195 Nr. 30 NJW 2023 S. 8 Nr. 26 NWB-Eilnachricht Nr. 28/2023 S. 1953 NWB-Eilnachricht Nr. 28/2023 S. 1953 WM 2024 S. 1276 Nr. 27 ZIP 2023 S. 1390 Nr. 25 YAAAJ-41584