Rechtmäßigkeit eines Hauptversammlungsbeschlusses betreffend Schaffung genehmigten Kapitals und Ermächtigung des Vorstands zum Bezugsrechtsausschluss
Leitsatz
1. Die Benennung der Zwecke der Ermächtigung zur Ausnutzung eines genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts muss nicht im Ermächtigungsbeschluss, sondern kann auch in einem nach § 203 Abs. 2 Satz 2, § 186 Abs. 4 Satz 2 AktG der Hauptversammlung zugänglich zu machenden Vorstandsbericht durch eine nicht abschließende, beispielhafte Aufzählung von Ausschlussfällen erfolgen.
2. Beschließt die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft eine Satzungsänderung, durch die der Vorstand bei der Nutzung eines genehmigten Kapitals ermächtigt wird, über den Ausschluss des Bezugsrechts zu entscheiden, ist der entsprechend § 186 Abs. 4 Satz 2 AktG zu erstellende Vorstandsbericht bei der Auslegung des Hauptversammlungsbeschlusses heranzuziehen.
Tatbestand
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2023:230523UIIZR141.21.0
Fundstelle(n): AG 2023 S. 212 Nr. 15 AG 2023 S. 539 Nr. 15 BB 2023 S. 1665 Nr. 29 BB 2024 S. 196 Nr. 5 BB 2024 S. 197 Nr. 5 DB 2023 S. 1659 Nr. 29 DB 2023 S. 2169 Nr. 37 DB 2023 S. 2170 Nr. 37 DNotZ 2024 S. 193 Nr. 3 DNotZ 2024 S. 202 Nr. 3 DStR 2023 S. 1542 Nr. 28 NJW 2023 S. 8 Nr. 29 NJW-RR 2023 S. 952 Nr. 14 WM 2023 S. 1317 Nr. 28 ZIP 2023 S. 1477 Nr. 28 ZIP 2023 S. 6 Nr. 27 AAAAJ-42898