Einkommensteuer als Masseverbindlichkeit bei Verwertung sicherungsübereigneten beweglichen Betriebsvermögens durch den absonderungsberechtigten Gläubiger
Leitsatz
1. Überlässt der Insolvenzverwalter gemäß § 170 Abs. 2 InsO dem absonderungsberechtigten Gläubiger die der Masse zugehörigen sicherungsübereigneten beweglichen Wirtschaftsgüter des Betriebsvermögens zur Verwertung und entsteht nachfolgend durch deren Verkauf —infolge Aufdeckung von stillen Reserven— ein einkommensteuerpflichtiger Gewinn, ist die darauf entfallende Einkommensteuer eine „in anderer Weise“ durch die Verwertung der Insolvenzmasse begründete Masseverbindlichkeit.
2. Durch die Überlassung (nur) zur Verwertung erfolgt keine echte Freigabe und damit auch keine Entlassung des Gegenstandes aus dem Insolvenzbeschlag.
3. Zum Klageverfahren des Insolvenzverwalters wegen der Qualifizierung von Einkommensteuer als Masseverbindlichkeit ist der Insolvenzschuldner nicht gemäß § 60 Abs. 3 Satz 1 FGO notwendig beizuladen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2022:U.141222.XR9.20.0
Fundstelle(n): BStBl 2024 II Seite 227 BB 2023 S. 1621 Nr. 28 BFH/NV 2023 S. 1141 Nr. 9 BFH/PR 2023 S. 321 Nr. 10 BFH/PR 2023 S. 321 Nr. 10 DStR-Aktuell 2023 S. 9 Nr. 27 DStR-Aktuell 2023 S. 9 Nr. 27 DStRE 2023 S. 1071 Nr. 17 EStB 2023 S. 336 Nr. 9 EStB 2023 S. 338 Nr. 9 GStB 2023 S. 43 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 28/2023 S. 1946 NWB-Eilnachricht Nr. 28/2023 S. 1947 ZIP 2023 S. 1541 Nr. 29 KAAAJ-43443