Notarhaftung: Anscheinsbeweis für die Befolgung des vom Notar geschuldeten Rats, Hinweises oder einer Warnung - Notarhaftung, Vermutung beratungsgerechten Verhaltens
Schuldet ein Notar einen bestimmten Rat, Hinweis oder eine bestimmte Warnung, so spricht der erste Anschein dafür, dass die Beteiligten dem gefolgt wären. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass bei ordnungsgemäßem Verhalten nach der Lebenserfahrung lediglich ein bestimmtes Verhalten nahegelegen hätte oder sämtliche vernünftigen Verhaltensmöglichkeiten identische Schadensbilder ergeben hätten. Besteht dagegen nicht nur eine einzige verständige Entschlussmöglichkeit, sondern kommen verschiedene Handlungsweisen ernsthaft in Betracht und bergen sämtliche gewisse Risiken in sich, ist für einen Anscheinsbeweis kein Raum (Bestätigung von Senat, Urteil vom - III ZR 292/07, WM 2008, 1753 Rn. 14; Übernahme von , NJW 2021, 3324 Rn. 36 mwN für die Notarhaftung; Abgrenzung von , BGHZ 193, 159 und vom - V ZR 168/15, BGHZ 211, 216).
Tatbestand
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2023:150623UIIIZR44.22.0
Fundstelle(n): BB 2023 S. 1858 Nr. 33 DB 2023 S. 1858 Nr. 32 DNotZ 2024 S. 148 Nr. 2 DNotZ 2024 S. 153 Nr. 2 NJW 2023 S. 3498 Nr. 48 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2023 S. 2281 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2023 S. 2281 WM 2023 S. 1450 Nr. 31 ZIP 2023 S. 1753 Nr. 33 XAAAJ-44749