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BAG Urteil v. - 2 AZR 296/22

Gesetze: Art 1 Abs 1 GG, Art 2 Abs 1 GG, Art 103 Abs 1 GG, Art 7 EUGrdRCh, Art 8 EUGrdRCh, Art 47 Abs 2 EUGrdRCh, Art 6 Abs 1 EUV 2016/679, Art 6 Abs 3 EUV 2016/679, Art 6 Abs 4 EUV 2016/679, Art 17 Abs 1 EUV 2016/679, Art 17 Abs 3 EUV 2016/679, Art 23 Abs 1 EUV 2016/679, Art 82 EUV 2016/679, § 3 BDSG 2018, § 138 Abs 3 ZPO, § 286 Abs 1 ZPO, § 626 Abs 1 BGB

Offene Videoüberwachung - Verwertungsverbot

Leitsatz

1. In einem Kündigungsschutzprozess besteht nach Maßgabe der Datenschutz-Grundverordnung und der Zivilprozessordnung grundsätzlich kein Verwertungsverbot in Bezug auf solche Aufzeichnungen aus einer offenen Videoüberwachung, die vorsätzlich vertragswidriges Verhalten des Arbeitnehmers belegen sollen. Das gilt auch dann, wenn die Überwachungsmaßnahme des Arbeitgebers nicht vollständig im Einklang mit den Vorgaben des Datenschutzrechts steht.

2. Den Betriebsparteien fehlt die Regelungsmacht, ein über das formelle Verfahrensrecht der Zivilprozessordnung hinausgehendes Verwertungsverbot zu begründen, oder die Möglichkeit des Arbeitgebers wirksam zu beschränken, in einem Individualrechtsstreit Tatsachenvortrag über betriebliche Geschehnisse zu halten.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BAG:2023:290623.U.2AZR296.22.0

Fundstelle(n):
BB 2023 S. 1971 Nr. 35
BB 2023 S. 2420 Nr. 42
DB 2023 S. 2890 Nr. 49
DStR 2023 S. 2737 Nr. 49
DStR-Aktuell 2023 S. 10 Nr. 27
NJW 2023 S. 10 Nr. 35
NJW 2023 S. 3048 Nr. 42
NJW 2023 S. 3113 Nr. 42
NWB-Eilnachricht Nr. 27/2023 S. 1889
NWB-Eilnachricht Nr. 27/2023 S. 1889
RIW 2024 S. 83 Nr. 1
ZIP 2023 S. 6 Nr. 29
BAAAJ-46025

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