Nachträgliche Berücksichtigung von Nachlassverbindlichkeiten
Leitsatz
1. Die Ablaufhemmung des § 171 Abs. 8 der Abgabenordnung (AO) wird auch dann beendet, wenn der Vorläufigkeitsvermerk vom Finanzamt aufgehoben wird. Auf den Wegfall der Ungewissheit und die Kenntnis des Finanzamts von den Tatsachen, wegen derer die Steuerfestsetzung nach § 165 Abs. 1 Satz 1 AO vorläufig erging, kommt es dann für die Beendigung der Ablaufhemmung der Festsetzungsfrist nicht mehr an.
2. Vor der Aufhebung des Vorläufigkeitsvermerks dem Grunde nach entstandene Nachlassverbindlichkeiten, die erst danach beziffert und konkretisiert werden, führen nicht zu einer Änderung der Steuerfestsetzung nach § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO. Das gilt auch dann, wenn das Finanzamt erst nach Aufhebung des Vorläufigkeitsvermerks Kenntnis von den Nachlassverbindlichkeiten erlangt.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2023:U.260723.IIR5.21.0
Fundstelle(n): BStBl 2024 II Seite 166 AO-StB 2024 S. 5 Nr. 1 AO-StB 2024 S. 6 Nr. 1 BB 2023 S. 2581 Nr. 45 BB 2023 S. 2724 Nr. 47 BFH/NV 2024 S. 48 Nr. 1 BFH/PR 2024 S. 41 Nr. 2 BFH/PR 2024 S. 42 Nr. 2 DB 2023 S. 2928 Nr. 50 DStR 2023 S. 2435 Nr. 44 DStRE 2023 S. 1401 Nr. 22 EStB 2024 S. 19 Nr. 1 ErbStB 2024 S. 1 Nr. 1 ErbStB 2024 S. 1 Nr. 1 GStB 2024 S. 5 Nr. 2 NJW 2023 S. 3536 Nr. 48 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2023 S. 3114 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2023 S. 3115 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2023 S. 988 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2023 S. 989 AAAAJ-51302