Jastrowsche Klausel im Berliner Testament - Besteuerung eines betagten Vermächtnisses
Leitsatz
1. Setzen Ehegatten in einem sogenannten Berliner Testament sich gegenseitig als Alleinerben ein und gewähren denjenigen Kindern ein betagtes Vermächtnis, die beim Tod des Erstversterbenden ihren Pflichtteil nicht fordern (sogenannte Jastrowsche Klausel), kann der überlebende Ehegatte als Erbe des erstversterbenden Ehegatten die Vermächtnisverbindlichkeit nicht als Nachlassverbindlichkeit in Abzug bringen, da das Vermächtnis noch nicht fällig ist.
2. Das Kind hat den Erwerb des betagten Vermächtnisses bei dem Tod des überlebenden Ehegatten als von diesem stammend zu versteuern. Ist es zugleich Erbe des zuletzt verstorbenen Ehegatten, kann es das Vermächtnis als Nachlassverbindlichkeit in Abzug bringen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2023:U.111023.IIR34.20.0
Fundstelle(n): BStBl 2024 II Seite 375 BB 2024 S. 735 Nr. 13 BFH/NV 2024 S. 459 Nr. 4 BFH/PR 2024 S. 172 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 172 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 172 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 172 Nr. 6 DStR 2024 S. 487 Nr. 9 DStR 2024 S. 489 Nr. 9 DStRE 2024 S. 376 Nr. 6 EStB 2024 S. 88 Nr. 3 ErbStB 2024 S. 89 Nr. 4 ErbStB 2024 S. 90 Nr. 4 GStB 2024 S. 18 Nr. 5 GStB 2024 S. 18 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 10/2024 S. 642 NWB-Eilnachricht Nr. 10/2024 S. 642 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2024 S. 236 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2024 S. 237 UVR 2024 S. 143 Nr. 5 OAAAJ-60310