Kein Werbungskostenabzug für Prozesskosten zur Erlangung nachehelichen Unterhalts beim Realsplitting
Leitsatz
1. Prozesskosten zur Erlangung nachehelichen Unterhalts sind privat veranlasst und stellen keine (vorweggenommenen) Werbungskosten bei späteren Unterhaltseinkünften im Sinne des § 22 Nr. 1a des Einkommensteuergesetzes (EStG) dar.
2. Erst der mit Zustimmung des Empfängers gestellte Antrag des Gebers gemäß § 10 Abs. 1a Satz 1 Nr. 1 EStG bewirkt eine Umqualifizierung der Unterhaltsleistungen zu Sonderausgaben beim Geber und steuerbaren Einkünften beim Empfänger und überführt sie rechtsgestaltend in den steuerrechtlich relevanten Bereich.
3. Die Umqualifizierung markiert die zeitliche Grenze für das Vorliegen abzugsfähiger Erwerbsaufwendungen; zuvor verursachte Aufwendungen des Unterhaltsempfängers können keine Werbungskosten darstellen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2023:U.181023.XR7.20.0
Fundstelle(n): BStBl 2024 II Seite 288 BB 2024 S. 534 Nr. 10 BFH/NV 2024 S. 427 Nr. 4 BFH/PR 2024 S. 154 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 154 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 154 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 154 Nr. 6 DStR 2024 S. 478 Nr. 9 DStRE 2024 S. 375 Nr. 6 EStB 2024 S. 138 Nr. 4 EStB 2024 S. 140 Nr. 4 FR 2024 S. 521 Nr. 11 FR 2024 S. 525 Nr. 11 GStB 2024 S. 17 Nr. 5 GStB 2024 S. 17 Nr. 5 NJW 2024 S. 989 Nr. 14 NJW 2024 S. 992 Nr. 14 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2024 S. 234 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2024 S. 235 wistra 2024 S. 6 Nr. 4 LAAAJ-60444