Unzulässigkeit einer gemeinsam abgestimmten Überdenkung durch mehrere Prüfer im Überdenkungsverfahren
Leitsatz
1. Die für die Anzahl der Prüfer und den Umgang mit etwaigen Bewertungsdifferenzen in §§ 35, 37b des Steuerberatungsgesetzes und §§ 10 und 24 der Verordnung zur Durchführung der Vorschriften über Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Berufsausübungsgesellschaften (DVStB) getroffenen Regelungen für die Steuerberaterprüfung genügen der verfassungsrechtlichen Vorgabe, dass es diesbezüglich in Berufszugangsprüfungen einer rechtssatzmäßigen Festlegung bedarf.
2. Das in § 29 DVStB vorgesehene Überdenkungsverfahren erfordert eine eigenständige und unabhängige Überprüfung durch die hierfür zuständigen Prüfer. Eine gemeinsam abgestimmte Überdenkung von Klausurbewertungen durch eine Prüfermehrheit ist —anders als eine „offene“ Überdenkung— unzulässig. Eine Abstimmung und Beratung über die zu vergebende Note ist allenfalls im Nachgang zu einer schriftlichen Fixierung des Ergebnisses des jeweiligen Überdenkens zulässig (Anschluss an 6 B 39.12; 6 C 19.18; Bestätigung der Senatsrechtsprechung, Urteil vom - VII R 10/20).
Fundstelle(n): BB 2024 S. 725 Nr. 13 BFH/NV 2024 S. 602 Nr. 5 BFH/PR 2024 S. 179 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 179 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 179 Nr. 6 BFH/PR 2024 S. 179 Nr. 6 DStR 2024 S. 900 Nr. 16 DStR 2024 S. 901 Nr. 16 DStR-Aktuell 2024 S. 11 Nr. 12 DStRE 2024 S. 499 Nr. 8 FR 2024 S. 5 Nr. 7 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2024 S. 326 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2024 S. 326 EAAAJ-63261