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BGH Urteil v. - VIII ZR 226/22

Gesetze: Art 15 Abs 1 Buchst c VollstrZustÜbk 2007, Art 16 Abs 1 Alt 2 VollstrZustÜbk 2007, Art 17 VollstrZustÜbk 2007, Art 6 Abs 1 Buchst b EGV 593/2008, Art 6 Abs 2 S 2 EGV 593/2008, Art 6 Abs 4 Buchst a EGV 593/2008, Art 6 Abs 4 Buchst c EGV 593/2008, § 242 BGB, § 312b Abs 1 S 1 BGB vom , § 312b Abs 1 S 2 BGB vom , § 312d Abs 1 S 1 BGB vom , § 312d Abs 4 Nr 6 BGB vom , § 346 Abs 1 BGB, § 348 S 1 BGB, § 355 Abs 2 S 1 BGB vom , § 357 Abs 1 S 1 BGB, Art 229 § 32 Abs 4 S 1 BGBEG

Rückforderung der geleisteten Entgelte in ein sog. Teakinvestment nach Widerrufserklärung

Leitsatz

1. Zum Verbrauchergerichtsstand nach Art. 15 Abs. 1 Buchst. c, Art. 16 Abs. 1 Alt. 2 Lugano-Übk II (im Anschluss an und C-144/09, NJW 2011, 505 Rn. 75 f., 92 - Pammer und Hotel Alpenhof; , NJW 2012, 1817 Rn. 39; vom - I ZR 88/14, NJW 2015, 2339 Rn. 14; vom - IX ZR 9/16, NJW 2017, 123 Rn. 12 ff.).

2. Die Länge der in der Ausnahmevorschrift des § 312d Abs. 4 Nr. 6 BGB aF genannten Widerrufsfrist zur Beurteilung des Vorliegens eines möglichen Spekulationsgeschäfts richtet sich nach dem vom Gesetz für den Regelfall der ordnungsgemäßen Widerrufsbelehrung vorgesehenen Widerrufsfrist von 14 Tagen (§ 355 Abs. 2 Satz 1 BGB aF); das gilt auch dann, wenn der Verbraucher im konkreten Fall nicht ordnungsgemäß belehrt wurde und den Vertrag deshalb länger widerrufen kann.

3. Der Begriff der Finanzdienstleistung in § 312b Abs. 1 Satz 2 BGB aF ist nicht einschränkend dahingehend auszulegen, dass eine Geldanlage nur vorliegt, wenn Anlageobjekt ausschließlich Finanzinstrumente sind.

4. Jedenfalls in Fällen eines sogenannten Teakinvestments, in denen der Verbraucher den Sachwert der von ihm erworbenen, in Costa Rica belegenen Bäume bei lebensnaher Betrachtung ohne die vom Unternehmer angebotenen Dienstleistungen nicht realisieren kann und der Unternehmer ein Konzept verfolgt, das einem Sachwertefonds ähnelt, liegen hinreichende, über den reinen Verkauf von Sachgütern zu Anlagezwecken hinausgehende Umstände vor, welche die Annahme einer Finanzdienstleistung im Sinne des § 312b Abs. 1 Satz 2 BGB aF rechtfertigen.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2024:150524UVIIIZR226.22.0

Fundstelle(n):
BB 2024 S. 1729 Nr. 31
BB 2024 S. 2123 Nr. 38
BB 2024 S. 2132 Nr. 38
NJW 2024 S. 2680 Nr. 37
NJW 2024 S. 2689 Nr. 37
RIW 2024 S. 609 Nr. 9
RIW 2024 S. 617 Nr. 9
WM 2024 S. 1367 Nr. 29
ZIP 2024 S. 2096 Nr. 36
ZIP 2024 S. 2392 Nr. 41
ZIP 2024 S. 2393 Nr. 41
ZIP 2024 S. 4 Nr. 31
AAAAJ-70736

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