Umsatzsteuerbefreiung für Haarwurzeltransplantationen bei Haarausfall (Alopezie)
Leitsatz
1. Ein therapeutischer Zweck im umsatzsteuerrechtlichen Sinne kann auch dann vorliegen, wenn eine Haarwurzeltransplantation nicht auf die Ursachen des Haarausfalls einwirkt, sondern lediglich ihre Folgen beseitigt.
2. Bei hereditärer und vernarbender Alopezie besteht eine tatsächliche Vermutung dafür, dass ein behandlungsbedürftiger Zustand vorliegt.
3. Die Diagnose einer androgenetischen Alopezie rechtfertigt noch nicht die tatsächliche Vermutung, dass ein behandlungsbedürftiger Zustand vorliegt.
4. Zum Nachweis der Steuerbefreiung einer Haarwurzeltransplantation ist bei androgenetischer Alopezie eine qualifizierte ärztliche Bescheinigung vorzulegen; pauschale, nicht näher substantiierte Erklärungen des transplantierenden Arztes genügen insoweit nicht.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2024:U.250924.XIR17.21.0
Fundstelle(n): BStBl 2025 II Seite 95 BB 2024 S. 2902 Nr. 50 BFH/NV 2025 S. 237 Nr. 2 BFH/PR 2025 S. 104 Nr. 4 BFH/PR 2025 S. 104 Nr. 4 DStR 2024 S. 2817 Nr. 50 DStR-Aktuell 2024 S. 9 Nr. 49 HFR 2025 S. 188 Nr. 2 NJW 2025 S. 248 Nr. 4 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2025 S. 76 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2025 S. 76 UR 2025 S. 17 Nr. 1 UStB 2025 S. 10 Nr. 1 UStB 2025 S. 11 Nr. 1 UVR 2025 S. 70 Nr. 3 DAAAJ-80805