Gewerbesteuerrechtliche Hinzurechnung von Werbeaufwendungen
Leitsatz
1. Die Kosten für die Anmietung von Werbeträgern können auch bei einem Dienstleistungsunternehmen zu einer Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 Buchst. d und e des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) führen, wenn die Werbeträger bei unterstelltem Eigentum des Dienstleistungsunternehmens zu dessen Anlagevermögen gehören würden.
2. Für die Zugehörigkeit zum Anlagevermögen kommt es darauf an, ob der Geschäftszweck und die speziellen betrieblichen Verhältnisse (zum Beispiel Häufigkeit und Dauer der Nutzung von bestimmten oder gleichartigen —austauschbaren— Werbeträgern) des Dienstleistungsunternehmens Werbemaßnahmen erforderlich erscheinen lassen, für die das Unternehmen Werbeträger ständig in seinem Betrieb vorhalten muss.
3. Eine Hinzurechnung von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Durchführung von Werbemaßnahmen nach § 8 Nr. 1 Buchst. d und e GewStG setzt voraus, dass die den Werbeaufwendungen zugrunde liegenden Verträge ihrem wesentlichen rechtlichen Gehalt nach als Miet- oder Pachtverträge einzuordnen sind oder zumindest trennbare miet- oder pachtrechtliche Hauptleistungspflichten enthalten (vgl. Senatsurteil vom - III R 5/22, BFHE 279, 553, BStBl II 2023, 923).
Fundstelle(n): BStBl 2025 II Seite 88 BFH/NV 2025 S. 210 Nr. 2 BFH/PR 2025 S. 97 Nr. 4 BFH/PR 2025 S. 98 Nr. 4 DStR 2024 S. 2890 Nr. 51 DStRE 2025 S. 119 Nr. 2 EStB 2025 S. 114 Nr. 4 EStB 2025 S. 115 Nr. 4 FR 2025 S. 334 Nr. 7 FR 2025 S. 336 Nr. 7 GStB 2025 S. 165 Nr. 5 GmbH-StB 2025 S. 145 Nr. 5 GmbH-StB 2025 S. 146 Nr. 5 HFR 2025 S. 163 Nr. 2 StBp 2025 S. 267 Nr. 8 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2025 S. 73 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2025 S. 73 WPg 2025 S. 165 Nr. 3 wistra 2025 S. 5 Nr. 2 NAAAJ-81937