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BAG Urteil v. - 2 AZR 156/24

Gesetze: Art 10 Nr 1 EWGRL 85/92, Art 10 Nr 3 EWGRL 85/92, Art 12 EWGRL 85/92, § 134 BGB, § 4 S 1 KSchG, § 4 S 4 KSchG, § 5 Abs 1 S 2 KSchG, § 5 Abs 3 S 1 KSchG, § 7 KSchG, § 17 Abs 1 S 1 Nr 1 MuSchG 2018, § 17 Abs 1 S 2 MuSchG 2018

Sonderkündigungsschutz für Schwangere - Vereinbarkeit mit Unionsrecht - nachträgliche Zulassung der Kündigungsschutzklage

Leitsatz

1. § 4 Satz 4 KSchG findet keine Anwendung, wenn der Arbeitgeber bei Zugang der Kündigung keine Kenntnis von den den Sonderkündigungsschutz gemäß § 17 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 MuSchG begründenden Umständen hat. Das gilt auch, wenn die Arbeitnehmerin zunächst selbst nicht um ihre Schwangerschaft weiß.

2. Erlangt die Arbeitnehmerin schuldlos erst nach Ablauf der Klagefrist des § 4 Satz 1 KSchG Kenntnis von einer bei Zugang der Kündigung bereits bestandenen Schwangerschaft, ist die verspätet erhobene Kündigungsschutzklage auf ihren form- und fristgerechten Antrag gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 KSchG nachträglich zuzulassen.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BAG:2025:030425.U.2AZR156.24.0

Fundstelle(n):
Nr. 27/2025 S. 1699
BB 2025 S. 1268 Nr. 22
DStR 2025 S. 1354 Nr. 24
DStR 2025 S. 1354 Nr. 24
DStR-Aktuell 2025 S. 11 Nr. 16
NJW 2025 S. 10 Nr. 22
NJW 2025 S. 2873 Nr. 39
NJW 2025 S. 2877 Nr. 39
ZIP 2025 S. 5 Nr. 17
JAAAJ-90763

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