Überlange Dauer eines Kostenfestsetzungs- und Erinnerungsverfahrens
Leitsatz
1. Bei einem finanzgerichtlichen Kostenfestsetzungsverfahren und dem sich gegebenenfalls anschließenden Erinnerungsverfahren handelt es sich um ein (einheitliches) Gerichtsverfahren im Sinne des § 198 Abs. 1, Abs. 6 Nr. 1 Halbsatz 1 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG). Das schließt eine Begrenzung des Klagebegehrens auf einen bestimmten Verfahrensabschnitt nicht aus.
2. Für dieses Verfahren gilt zum Zwecke der Typisierung und Rechtsvereinfachung die Vermutung einer noch angemessenen Dauer gemäß § 198 Abs. 1 GVG, sofern —in der Regel— der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle bei der Kostenfestsetzung gut sechs Monate nach Einleitung des Verfahrens durch den Kostenfestsetzungsantrag, der Richter im Erinnerungsverfahren gut zwölf Monate nach Einlegung der Erinnerung mit Maßnahmen zur Vorbereitung einer Entscheidung beginnt und ab diesem Zeitpunkt nicht für nennenswerte Zeiträume inaktiv wird.
Tatbestand
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2024:U.061124.XK7.22.0
Fundstelle(n): AO-StB 2025 S. 255 Nr. 8 AO-StB 2025 S. 256 Nr. 8 BB 2025 S. 1823 Nr. 32 BFH/NV 2025 S. 1138 Nr. 8 BFH/PR 2025 S. 278 Nr. 9 BFH/PR 2025 S. 278 Nr. 9 DStR-Aktuell 2025 S. 9 Nr. 26 DStRE 2025 S. 1127 Nr. 18 HFR 2025 S. 959 Nr. 10 NJW 2025 S. 10 Nr. 28 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2025 S. 519 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2025 S. 519 XAAAJ-93816