Vorschüsse auf Gewinntantiemen an
Gesellschafter-Geschäftsführer als vGA
Leitsatz
1. Vereinbart eine GmbH mit ihrem
beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer die Zahlung von
Vorschüssen auf eine erst nach Ablauf des Wirtschaftsjahres fällige
Gewinntantieme, so müssen die Voraussetzungen und die Zeitpunkte der
vereinbarten Vorschusszahlungen im Einzelnen klar und eindeutig im Voraus
festgelegt werden. Es genügt nicht, dem
Gesellschafter-Geschäftsführer des Recht einzuräumen,
angemessene Vorschüsse verlangen zu können.
2. Zahlt eine GmbH ihrem
Gesellschafter ohne eine entsprechende klare und eindeutige Abmachung einen
unverzinslichen Tantiemevorschuss, so ist der Verzicht auf eine angemessene
Verzinsung eine vGA (Anschluss an das Senatsurteil vom
I R 70/97,
BFHE 185, 224,
BStBl II 1998, 545). Dabei ist davon
auszugehen, dass sich die GmbH und der Gesellschafter im Zweifel die Spanne
zwischen banküblichen Soll- und Habenzinsen teilen (Anschluss an die
,
BFHE 160, 192,
BStBl II 1990, 649; vom I R 93/93,
BFHE 174,
61,
BStBl II 1994,
725).
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2004 II Seite 307 BB 2004 S. 424 Nr. 8 BFH/NV 2004 S. 444 BFH/NV 2004 S. 444 Nr. 3 BStBl II 2004 S. 307 Nr. 7 DB 2004 S. 409 Nr. 8 DStR 2004 S. 310 Nr. 8 DStRE 2004 S. 304 Nr. 5 FR 2004 S. 462 Nr. 8 INF 2004 S. 210 Nr. 6 KÖSDI 2004 S. 14091 Nr. 3 StB 2004 S. 122 Nr. 4 SAAAB-16072