Besteuerung von Glattstellungen erworbener und eingeräumter
Optionsrechte
Leitsatz
1. Der Steuerpflichtige, der seine an
der Deutschen Terminbörse (jetzt: EUREX) erworbenen Optionsrechte
innerhalb der Spekulationsfrist glattstellt, verwirklicht in Höhe der
Differenz zwischen der bei Abschluss des Eröffnungsgeschäfts
gezahlten und der bei Abschluss des Gegengeschäfts vereinnahmten
Optionsprämien den Steuertatbestand des
§ 23 Abs. 1
Satz 1 Nr. 1 Buchst. b EStG, und zwar
unabhängig davon, welcher Basiswert den Gegenstand des
Optionsgeschäfts bildet (Bestätigung des
,
BFHE 202, 351,
BStBl II 2003, 752).
2. Das Entgelt, das der
Steuerpflichtige für eingeräumte Optionen als Stillhalter zur
Entschädigung für die Bindung und die Risiken erhält, die er
durch die Begebung des Optionsrechts eingeht, ist nach
§ 22 Nr. 3
EStG unabhängig davon zu versteuern, auf welchem
Basiswert die Option beruht.
3. Stellt der Steuerpflichtige die
eingeräumte Option glatt, so sind die im Gegengeschäft gezahlten
Prämien als Werbungskosten bei den Einkünften aus
§ 22 Nr. 3
EStG abziehbar.
4. Für das Jahr 1994 bleibt
§ 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst b
EStG anwendbar, auch wenn das BVerfG diese
Vorschrift, soweit sie Veräußerungsgeschäfte aus Wertpapieren
betrifft, durch Urteil vom 2 BvL 17/02
in der für 1997 und 1998 geltenden Fassung für mit
Art. 3 Abs. 1
GG unvereinbar und nichtig erklärt
hat.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
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Fundstelle(n): BStBl 2004 II Seite 995 BB 2004 S. 1894 Nr. 35 BB 2004 S. 2227 Nr. 41 BFH/NV 2004 S. 1467 BFH/NV 2004 S. 1467 Nr. 10 BStBl II 2004 S. 995 Nr. 22 DB 2004 S. 1862 Nr. 35 DStRE 2004 S. 1068 Nr. 18 FR 2004 S. 1173 Nr. 20 INF 2004 S. 688 Nr. 18 KÖSDI 2004 S. 14319 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2006 S. 1513 UAAAB-25486