1. Eindeutigen Steuererklärungen
braucht das FA nicht mit Misstrauen zu begegnen, es kann regelmäßig
von deren Richtigkeit und Vollständigkeit ausgehen. Dies gilt auch, wenn
ein nicht selbstständig tätiger Steuerpflichtiger unter Vorlage der
entsprechend ausgefüllten Lohnsteuerkarte eine tarifbegünstigte
Entschädigung (§ 24 Nr. 1, § 34
Abs. 1, 2
EStG) erklärt und an der Erstellung
der Steuererklärung kein Angehöriger eines steuerberatenden Berufs
mitgewirkt hat.
2. Meldet ein Steuerpflichtiger nach
Bestandskraft eines Einkommensteuerbescheides bislang nicht erklärte
Einkünfte nach, ist das FA vor einer Änderung nach § 172
Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a oder
§ 173 Abs. 1 Nr. 1 AO
1977 grundsätzlich nicht verpflichtet, die
Veranlagung in vollem Umfang erneut zu
überprüfen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2004 II Seite 911 BB 2004 S. 2062 Nr. 38 BFH/NV 2004 S. 1433 BFH/NV 2004 S. 1433 Nr. 10 BStBl II 2004 S. 911 Nr. 21 DStR 2004 S. 1652 Nr. 39 DStRE 2004 S. 1192 Nr. 19 DStZ 2006 S. 394 Nr. 12 INF 2004 S. 761 Nr. 20 KÖSDI 2004 S. 14359 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2005 S. 4264 StB 2004 S. 367 Nr. 10 AAAAB-26255