Gesetze: EStG § 8 Abs. 1 und 2EStG § 11 Abs. 1 Satz 1EStG § 19 Abs. 1 Nr. 1
Zufluss von Arbeitslohn bei Wandeldarlehensverträgen
Leitsatz
1. Gewährt ein Arbeitnehmer dem Arbeitgeber ein Darlehen, das mit einem Wandlungsrecht zum Bezug von Aktien ausgestattet ist, wird ein Zufluss von Arbeitslohn nicht bereits durch die Hingabe des Darlehens begründet.
2. Im Falle der Ausübung des Wandlungsrechts durch den Arbeitnehmer fließt diesem ein geldwerter Vorteil aus dem Bezug von Aktien zu einem unter dem Kurswert liegenden Übernahmepreis grundsätzlich erst dann zu, wenn dem Arbeitnehmer durch Erfüllung des Anspruchs das wirtschaftliche Eigentum an den Aktien verschafft wird.
3. Überträgt der Arbeitnehmer das Darlehen nebst Wandlungsrecht gegen Entgelt auf einen Dritten, fließt dem Arbeitnehmer ein geldwerter Vorteil im Zeitpunkt der Übertragung zu.
4. Der geldwerte Vorteil bemisst sich im Falle der Ausübung des Wandlungsrechts aus der Differenz zwischen dem Börsenpreis der Aktien an dem Tag, an dem der Arbeitnehmer die wirtschaftliche Verfügungsmacht über die Aktien erlangt, und den Erwerbsaufwendungen.
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Fundstelle(n): BStBl 2005 II Seite 770 BB 2005 S. 1829 Nr. 34 BFH/NV 2005 S. 1706 Nr. 9 BStBl II 2005 S. 770 Nr. 18 DB 2005 S. 1882 Nr. 35 DStRE 2005 S. 991 Nr. 17 DStZ 2005 S. 583 Nr. 17 EStB 2005 S. 318 Nr. 9 FR 2005 S. 1165 Nr. 22 HFR 2005 S. 836 Nr. 9 INF 2005 S. 646 Nr. 17 KÖSDI 2005 S. 14775 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 20/2006 S. 1690 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2005 S. 2769 SJ 2005 S. 8 Nr. 22 StB 2005 S. 324 Nr. 9 StBW 2005 S. 3 Nr. 17 StBp. 2005 S. 270 Nr. 9 StuB-Bilanzreport Nr. 16/2005 S. 729 WPg 2005 S. 1177 Nr. 21 ZIP 2005 S. 1511 Nr. 34 PAAAB-58226