1. Wirtschaftsgüter, die zum Zwecke der dauerhaften Einbindung in einen bereits bestehenden Geschäftsbetrieb erworben werden, sind —vorbehaltlich eines Gestaltungsmissbrauchs— auch dann im Anlagevermögen auszuweisen, wenn die gesamte organisatorische Einheit (Betrieb einschließlich erworbener Wirtschaftsgüter) kurze Zeit später mit der Absicht ihrer Weiterführung veräußert wird.
2. Gleiches gilt, wenn der Betrieb zwar aufgrund des Zurückbehalts wesentlichen Sonderbetriebsvermögens (hier: Grundstücke) i.S. von § 16 Abs. 3 EStG aufgegeben, durch dessen Vermietung an den Betriebserwerber die fortdauernde Funktionsfähigkeit der bisherigen unternehmerischen Einheit jedoch sichergestellt wird.
3. Die Anweisung in R 44 Abs. 2 Satz 3 EStR 2003 zur Inanspruchnahme von Halbjahresabschreibungen für vor dem erworbene (oder hergestellte) bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens bindet die Gerichte nicht, wenn sie zu einer offensichtlich unzutreffenden Besteuerung führen würde (hier: Minderung des laufenden Gewinns zugunsten eines höheren Veräußerungs- oder Aufgabegewinns).
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Fundstelle(n): BStBl 2006 II Seite 58 BB 2005 S. 2677 Nr. 49 BBK-Kurznachricht Nr. 1/2006 S. 9 BFH/NV 2006 S. 163 Nr. 1 BStBl II 2006 S. 58 Nr. 2 DB 2005 S. 2720 Nr. 50 DB 2007 S. 9 Nr. 27 DStR 2005 S. 2121 Nr. 50 DStRE 2006 S. 62 Nr. 1 DStZ 2005 S. 846 Nr. 24 EStB 2006 S. 4 Nr. 1 FR 2006 S. 131 Nr. 3 GStB 2006 S. 2 Nr. 1 HFR 2006 S. 138 Nr. 2 INF 2006 S. 1 Nr. 1 KÖSDI 2005 S. 14889 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2007 S. 3788 NWB-Eilnachricht Nr. 49/2005 S. 4114 SJ 2006 S. 22 Nr. 3 StB 2006 S. 1 Nr. 1 StBW 2005 S. 4 Nr. 24 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2005 S. 1021 GAAAB-70236