Berichtigung eines geänderten Steuerbescheids im
Einspruchsverfahren gegen den Änderungsbescheid
Leitsatz
1. Die Verwertung von
Prüfungsfeststellungen, die ohne wirksame Prüfungsanordnung getroffen
worden sind, ist nicht generell unzulässig. Das gilt jedenfalls dann, wenn
die Feststellungen im Rahmen eines erstmaligen Steuerbescheids oder einer
Änderung gemäß
§ 164
Abs. 2 AO 1977 verwertet werden (Anschluss an
BFH-Rechtsprechung).
2. Ist in einem Steuerbescheid die
Anordnung des Vorbehalts der Nachprüfung versehentlich unterblieben, so
muss das FA den Bescheid nicht zunächst nach
§ 129 AO
1977 berichtigen, um ihn anschließend nach
§ 164
Abs. 2 AO 1977 ändern zu können. Vielmehr
kann der Bescheid in diesem Fall unmittelbar nach
§ 164
Abs. 2 AO 1977 geändert werden (Bestätigung
des Senatsurteils vom I R 83/94,
BFHE 180, 227,
BStBl II 1996, 509).
3. Die Berichtigung nach
§ 129 AO
1977 kann auch im Rahmen einer Entscheidung erfolgen, in
der über den Einspruch gegen den auf
§ 164
Abs. 2 AO 1977 gestützten Änderungsbescheid
entschieden wird. Darin liegt jedenfalls dann keine
„Verböserung” gegenüber jenem Bescheid, wenn der
Nachprüfungsvorbehalt in dem Änderungsbescheid aufgehoben wurde und
in der Einspruchsentscheidung nicht erneut angebracht
wird.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2006 II Seite 400 AO-StB 2006 S. 112 Nr. 5 BB 2006 S. 818 Nr. 15 BB 2006 S. 982 Nr. 18 BFH/NV 2006 S. 992 Nr. 5 BStBl II 2006 S. 400 Nr. 9 DStRE 2006 S. 686 Nr. 11 DStZ 2006 S. 283 Nr. 9 GStB 2006 S. 17 Nr. 5 GStB 2006 S. 17 Nr. 5 HFR 2006 S. 555 Nr. 6 INF 2006 S. 321 Nr. 9 KÖSDI 2006 S. 15081 Nr. 5 NWB-EN Nr. 376/2006 (Berichtigung eines geänderten Steuerbescheids im Einspruchsverfahren gegen den Änderungsbescheid) NWB-Eilnachricht Nr. 14/2006 S. 1089 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2007 S. 4745 SJ 2006 S. 10 Nr. 9 StB 2006 S. 165 Nr. 5 StBW 2006 S. 5 Nr. 8 StBp. 2006 S. 166 Nr. 5 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2006 S. 365 WPg 2006 S. 622 Nr. 9 FAAAB-80863