1. Wird der Fiskus gesetzlicher Erbe, so erledigt sich ein noch offener Einkommensteueranspruch —auch aus einer Zusammenveranlagung— vollen Umfangs durch die Vereinigung von Forderung und Schuld (Konfusion). Es kommt nicht darauf an, ob die Erbschaft bei dem Bundesland des letzten Wohnsitzes oder beim Bund eingetreten ist (§ 1922 i.V.m. § 1936 BGB). Der Fiskalerbe muss sich hinsichtlich des gesamten aus der Einkommensteuerveranlagung herrührenden Anspruchs als Gläubiger behandeln lassen.
2. Die Konfusion steht der Inanspruchnahme des anderen zusammenveranlagten Ehegatten, der den Vollstreckungszugriff im Umfang des Wertes unentgeltlicher Zuwendungen des anderen Ehegatten nach § 278 Abs. 2 Satz 1 AO 1977 dulden muss, nicht entgegen. Soweit das Bestehen der Einkommensteuerschuld Voraussetzung für die Realisierung des gesetzlichen Zugriffsrechts nach § 278 Abs. 2 Satz 1 AO 1977 ist, geht die Regelung inzident von deren Fortbestehen aus.
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Fundstelle(n): BStBl 2006 II Seite 584 AO-StB 2006 S. 195 Nr. 8 BB 2006 S. 1434 Nr. 26 BFH/NV 2006 S. 1374 Nr. 7 BStBl II 2006 S. 584 Nr. 13 DStRE 2006 S. 949 Nr. 15 DStZ 2006 S. 464 Nr. 14 HFR 2006 S. 851 Nr. 9 INF 2006 S. 561 Nr. 15 KÖSDI 2006 S. 15156 Nr. 7 NJW 2006 S. 3168 Nr. 43 NJW-RR 2006 S. 1232 Nr. 18 NWB-Eilnachricht Nr. 26/2006 S. 2153 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2007 S. 4756 StB 2006 S. 286 Nr. 8 StBW 2006 S. 6 Nr. 13 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2006 S. 522 KAAAB-88050