Haftung der Gesellschafter einer GbR für Steuerschulden der Gesellschaft
Leitsatz
1. Unterliegt eine GbR als solche der Besteuerung, ergibt sich die persönliche Haftung der Gesellschafter einer GbR für die Steuerschulden und die steuerlichen Nebenleistungen der Gesellschaft entsprechend § 128 Satz 1 HGB i.V.m. § 191 AO 1977 (Anschluss an die BGH-Rechtsprechung).
2. Wer gegenüber dem FA den Rechtsschein erweckt, Gesellschafter einer GbR zu sein, haftet für Steuerschulden der Schein-GbR, wenn das FA nach Treu und Glauben auf den gesetzten Rechtsschein vertrauen durfte. Das ist nicht der Fall, wenn das aktive Handeln des in Anspruch Genommenen weder unmittelbar gegenüber dem FA noch zur Erfüllung steuerlicher Pflichten oder zur Verwirklichung steuerlicher Sachverhalte veranlasst war und ihm im Übrigen bloß passives Verhalten gegenüber dem FA vorzuhalten ist.
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Fundstelle(n): BStBl 2007 II Seite 600 BB 2006 S. 2065 Nr. 38 BB 2006 S. 2176 Nr. 40 BFH/NV 2006 S. 1898 Nr. 10 BStBl II 2007 S. 600 Nr. 13 DB 2006 S. 1994 Nr. 37 DStR 2006 S. 1649 Nr. 37 DStRE 2006 S. 1240 Nr. 19 DStZ 2006 S. 646 Nr. 19 HFR 2006 S. 1066 Nr. 11 INF 2006 S. 761 Nr. 20 NJW-RR 2006 S. 1696 Nr. 24 NWB-Eilnachricht Nr. 37/2006 S. 3085 StB 2006 S. 410 Nr. 11 StBW 2006 S. 7 Nr. 19 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2006 S. 938 ZIP 2006 S. 1860 Nr. 40 AAAAB-97280