Abzweigung von Einnahmen einer Gesellschaft durch einen ungetreuen Gesellschafter
Leitsatz
1. Entgehen der Gesellschaft Gewinne, weil ein Mitunternehmer die der Gesellschaft zustehenden Einnahmen (hier den Ausgleich der überhöhten Betriebsausgaben) auf ein eigenes Konto leitet, so handelt es sich bei den Einnahmen um Sonderbetriebseinnahmen des ungetreuen Mitunternehmers. Der hiermit korrespondierende Ersatzanspruch der Gesellschaft ist nicht zu aktivieren, wenn die Gesellschaft auf den Anspruch verzichtet, wenn er nicht unbestritten oder nicht werthaltig ist (Bestätigung der Rechtsprechung).
2. Nach der Lebenserfahrung ist davon auszugehen, dass in solchen Fällen der ungetreue Mitunternehmer das Bestehen des Anspruchs solange wie möglich bestreiten wird.
3. Der ungetreue Gesellschafter kann in seiner Sonderbilanz eine Rückstellung wegen der zu erwartenden Inanspruchnahme durch die Gesellschaft oder die geschädigten Gesellschafter jedenfalls solange nicht bilden, wie die geschädigten Gesellschafter von der Veruntreuung keine Kenntnis haben.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2006 II Seite 838 BB 2006 S. 2227 Nr. 41 BB 2007 S. 37 Nr. 1 BFH/NV 2006 S. 2164 Nr. 11 BStBl II 2006 S. 838 Nr. 19 DB 2006 S. 2209 Nr. 41 DB 2007 S. 15 Nr. 27 DStR 2006 S. 1788 Nr. 40 DStRE 2006 S. 1304 Nr. 20 DStZ 2006 S. 737 Nr. 21 EStB 2006 S. 395 Nr. 11 GStB 2006 S. 41 Nr. 11 GmbH-StB 2006 S. 319 Nr. 11 HFR 2006 S. 1104 Nr. 11 INF 2006 S. 844 Nr. 22 KÖSDI 2006 S. 15305 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 40/2006 S. 3350 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2007 S. 3802 NWB-Eilnachricht Nr. 7/2008 S. 527 SJ 2006 S. 23 Nr. 22 StB 2006 S. 404 Nr. 11 StBW 2006 S. 4 Nr. 21 StuB-Bilanzreport Nr. 19/2006 S. 764 WPg 2006 S. 1511 Nr. 23 HAAAC-16064