Versagung des negativen Progressionsvorbehalts für negative Einkünfte aus der Nutzungswertbesteuerung gemeinschaftsrechtswidrig
Leitsatz
Ein in Frankreich im eigenen Einfamilienhaus wohnender
Steuerpflichtiger, der in Deutschland gemäß § 1
Abs. 3 EStG fiktiv unbeschränkt steuerpflichtig ist, ist nicht
i. S. des Art. 2 Abs. 1 Nr. 4 Buchst. a DBA
Frankreich in Deutschland ansässig und deshalb abkommensrechtlich nur in
Frankreich mit seinen Einkünften aus unbeweglichem Vermögen -
hier: negative Einkünfte aus selbst genutztem Einfamilienhaus -
steuerpflichtig. § 2a Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 EStG
begründet ein Verlustausgleichsverbot, das gesetzessystematisch zum
Ausschluss der von der Vorschrift erfassten ausländischen Einkünfte
bei der Berechnung des Steuersatz-Einkommens i. S. des
§ 32b Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 EStG
führt. Die Versagung des Verlustausgleichs im Rahmen des sog. negativen
Progressionsvorbehalts verstößt jedoch gegen Gemeinschaftsrecht und
gilt deswegen nicht innerhalb der Europäischen Gemeinschaft.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BFH/NV 2007 S. 410 Nr. 3 DStRE 2007 S. 267 Nr. 5 DStZ 2007 S. 258 Nr. 9 HFR 2007 S. 340 Nr. 4 IStR 2007 S. 148 Nr. 4 KÖSDI 2007 S. 15422 Nr. 2 KÖSDI 2007 S. 15461 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 11/2007 S. 862 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2007 S. 12 VAAAC-35638