Unzulässige Ablehnung eines hinreichend substantiierten Beweisantrags
Leitsatz
1. Eine Beweisaufnahme zu einem streitigen Vorbringen darf nicht abgelehnt werden, wenn der dem Beweisantrag zugrundeliegende Tatsachenvortrag konkret genug ist, um die Erheblichkeit des Vorbringens beurteilen zu können.
2. Ein Beweisantrag des Inhalts, ein Arbeitnehmer habe den „Mittelpunkt seiner Lebensinteressen” i.S. des § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 EStG an einem bestimmten Ort innegehabt, ist hinreichend substantiiert und bestimmt. Eine Pflicht, die den Begriff des Lebensmittelpunkts prägenden Einzeltatsachen zusätzlich zu benennen und unter Beweis zu stellen, besteht regelmäßig nicht.
3. Begründet ein FG im angefochtenen Urteil, weshalb es von der Erhebung eines beantragten Beweises abgesehen hat, so genügt für eine ordnungsgemäße Rüge der Verletzung der Sachaufklärungspflicht regelmäßig der Vortrag, das FG sei dem Beweisantritt nicht gefolgt.
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Fundstelle(n): BStBl 2007 II Seite 538 AO-StB 2007 S. 117 Nr. 5 BB 2007 S. 1040 Nr. 19 BB 2007 S. 762 Nr. 14 BStBl II 2007 S. 538 Nr. 11 DB 2007 S. 727 Nr. 13 DStRE 2007 S. 615 Nr. 10 DStZ 2007 S. 265 Nr. 9 GStB 2007 S. 17 Nr. 5 HFR 2007 S. 676 Nr. 7 INF 2007 S. 288 Nr. 8 NJW 2007 S. 1615 Nr. 22 NWB-Eilnachricht Nr. 13/2007 S. 1033 SJ 2007 S. 9 Nr. 10 StB 2007 S. 166 Nr. 5 StBW 2007 S. 5 Nr. 7 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2008 S. 78 MAAAC-40371