»a) An dem Erfordernis einer als "Existenzvernichtungshaftung" bezeichneten Haftung des Gesellschafters für missbräuchliche, zur Insolvenz der GmbH führende oder diese vertiefende kompensationslose Eingriffe in das der Zweckbindung zur vorrangigen Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger dienende Gesellschaftsvermögen wird festgehalten.
b) Der Senat gibt das bisherige Konzept einer eigenständigen Haftungsfigur, die an den Missbrauch der Rechtsform anknüpft und als Durchgriffs(außen)haftung des Gesellschafters gegenüber den Gesellschaftsgläubigern ausgestaltet, aber mit einer Subsidiaritätsklausel im Verhältnis zu den §§ 30, 31 GmbHG versehen ist, auf. Stattdessen knüpft er die Existenzvernichtungshaftung des Gesellschafters an die missbräuchliche Schädigung des im Gläubigerinteresse zweckgebundenen Gesellschaftsvermögens an und ordnet sie - in Gestalt einer schadensersatzrechtlichen Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft - allein in § 826 BGB als eine besondere Fallgruppe der sittenwidrigen vorsätzlichen Schädigung ein.
c) Schadensersatzansprüche aus Existenzvernichtungshaftung gemäß § 826 BGB sind gegenüber Erstattungsansprüchen aus §§ 31, 30 GmbHG nicht subsidiär; vielmehr besteht zwischen ihnen - soweit sie sich überschneiden - Anspruchsgrundlagenkonkurrenz.«
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Fundstelle(n): AG 2007 S. 657 Nr. 18 BB 2007 S. 1970 Nr. 37 DB 2007 S. 1802 Nr. 33 DNotZ 2008 S. 213 Nr. 3 DStR 2007 S. 1586 Nr. 36 DStZ 2007 S. 577 Nr. 18 GmbHR 2007 S. 927 Nr. 17 KÖSDI 2007 S. 15687 Nr. 9 NJW 2007 S. 2689 Nr. 37 NWB-Eilnachricht Nr. 30/2007 S. 2532 RIW 2007 S. 781 Nr. 10 SJ 2007 S. 37 Nr. 21 StuB-Bilanzreport Nr. 15/2007 S. 597 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2007 S. 833 WM 2007 S. 1572 Nr. 33 WM 2007 S. 1864 Nr. 39 WPg 2007 S. 760 Nr. 17 WPg 2007 S. 852 Nr. 19 ZIP 2007 S. 1552 Nr. 33 wistra 2007 S. 425 Nr. 11 BAAAC-52500