Gesetze: EStG § 20 Abs. 1 Nr. 6EStG § 10 Abs. 2 Satz 2 Buchst. a
Steuerpflicht von Zinsen aus Lebensversicherungen; steuerschädliche Darlehensverwendung
Leitsatz
1. Wird ein Darlehen, zu dessen Besicherung Ansprüche aus Kapitallebensversicherungen eingesetzt werden und das aufgenommen wird, um die Einlage eines wesentlich beteiligten GmbH-Gesellschafters zu finanzieren, zunächst auf ein verzinsliches Girokonto des Gesellschafters eingezahlt, so erfüllt das Darlehen nicht die Voraussetzungen des § 10 Abs. 2 Satz 2 Buchst. a EStG.
2. Es kommt nicht darauf an, dass Forderungen auf Girokonten wegen deren geringfügiger Guthabenverzinsung u.U. nicht geeignet sind, eine Einkünfteerzielungsabsicht zu begründen.
3. Es ist nicht erkennbar, weshalb die Zahlung auf ein Girokonto des Gesellschafters bei nachfolgender Überweisung der Darlehensmittel auf ein Konto der GmbH lediglich ein „notwendiges Durchgangsstadium im Rahmen einer wirtschaftlich sinnvollen Zahlungsgestaltung” darstellen soll.
4. Wird ein durch eine Kapitallebensversicherung abgesichertes Darlehen teilweise steuerschädlich verwendet, sind die Zinsen aus der Lebensversicherung in vollem Umfang nach § 20 Abs. 1 Nr. 6 EStG steuerpflichtig.
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Fundstelle(n): BStBl 2008 II Seite 49 BB 2007 S. 2446 Nr. 45 BFH/NV 2007 S. 2400 Nr. 12 BStBl II 2008 S. 49 Nr. 2 DB 2007 S. 2403 Nr. 44 DStRE 2007 S. 1557 Nr. 24 EStB 2007 S. 437 Nr. 12 FR 2008 S. 236 Nr. 5 GStB 2008 S. 2 Nr. 1 GmbH-StB 2007 S. 369 Nr. 12 HFR 2008 S. 45 Nr. 1 KÖSDI 2007 S. 15775 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 44/2007 S. 3853 SJ 2007 S. 5 Nr. 25 StB 2007 S. 441 Nr. 12 StBW 2007 S. 3 Nr. 23 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2007 S. 829 WPg 2008 S. 42 Nr. 1 YAAAC-61544