Erweiterte Gewerbeertragskürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG: Behandlung von Kapitalerträgen aus der Anlage von rückzahlungsbedrohten Mieterträgen
Leitsatz
1. Erzielt ein Grundstücksunternehmen Zinseinkünfte aus der
Anlage von Mieterträgen, so handelt es sich um Erträge aus der
Nutzung von Kapitalvermögen, die nicht von der erweiterten Kürzung
des Gewerbeertrags nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG erfasst
werden. Das gilt auch für Zinsen aus der Anlage von Mieten, die ein Mieter
unter Vorbehalt gezahlt hat und mit deren Rückzahlung aufgrund eines
für die Vergangenheit ergangenen Zivilgerichtsurteils gerechnet werden
muss.
2. Die von der Herausgabepflicht nach § 818 BGB bedrohten
Zinserträge sind jedoch um Betriebsausgaben in Höhe der wegen der
möglichen Zinszahlungsverpflichtung vorgenommenen Zuführungen zu den
Rückstellungen zu
kürzen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 985 BB 2008 S. 540 Nr. 11 BFH/NV 2008 S. 492 Nr. 3 BStBl II 2010 S. 985 Nr. 18 DB 2008 S. 218 Nr. 5 DStRE 2008 S. 223 Nr. 4 EStB 2008 S. 95 Nr. 3 FR 2008 S. 478 Nr. 10 HFR 2008 S. 261 Nr. 3 KÖSDI 2008 S. 15928 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 5/2008 S. 323 SJ 2008 S. 6 Nr. 5 StB 2008 S. 60 Nr. 3 StBW 2008 S. 6 Nr. 3 StuB-Bilanzreport Nr. 3/2008 S. 114 WPg 2008 S. 360 Nr. 8 DAAAC-68443