Entnahme in Höhe eines zusätzlich zur Haftsumme gezahlten Agios führt bei negativem Kapitalkonto nicht zu einer Gewinnzurechnung nach § 15a Abs. 3 EStG
Leitsatz
Eine die Haftsumme übersteigende Pflichteinlage —also auch ein Agio, das vereinbarungsgemäß den Kapitalanteil des Kommanditisten mehren und der Stärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft dienen soll— steht als „Polster” für haftungsunschädliche Entnahmen nicht zur Verfügung, wenn sie durch Verluste verbraucht ist. Das hat für die Gewinnzurechnung wegen Einlageminderung nach § 15a Abs. 3 EStG zur Folge, dass bei Bestehen eines negativen Kapitalkontos eine Entnahme auch insoweit, als sie die Differenz zwischen Haftsumme und überschießender Pflichteinlage nicht überschreitet, zum Wiederaufleben der nach § 15a Abs. 1 Satz 2 EStG zu berücksichtigenden Haftung führt und mithin eine Zurechnung nach § 15a Abs. 3 EStG zu unterbleiben hat.
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Fundstelle(n): BStBl 2008 II Seite 676 BFH/NV 2008 S. 867 Nr. 5 BStBl II 2008 S. 676 Nr. 15 DB 2008 S. 846 Nr. 16 DStRE 2008 S. 743 Nr. 12 DStZ 2008 S. 345 Nr. 11 EStB 2008 S. 159 Nr. 5 FR 2008 S. 958 Nr. 20 GStB 2008 S. 25 Nr. 7 GmbH-StB 2008 S. 191 Nr. 7 GmbHR 2008 S. 554 Nr. 10 HFR 2008 S. 570 Nr. 6 KÖSDI 2008 S. 16007 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 16/2008 S. 1401 NWB-Eilnachricht Nr. 26/2008 S. 2417 SJ 2008 S. 4 Nr. 10 StB 2008 S. 190 Nr. 6 StBW 2008 S. 2 Nr. 8 StBW 2008 S. 2 Nr. 9 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2008 S. 316 ZIP 2008 S. 1719 Nr. 37 AAAAC-75961