Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BGH Urteil v. - II ZR 132/06

Gesetze: AktG § 52; AktG § 62; AktG § 93 Abs. 3 Nr. 1; AktG § 93 Abs. 3 Nr. 4; AktG § 116; BGB § 812; BGB § 818

Leitsatz

a) Eine verdeckte gemischte Sacheinlage (vgl. , "Lurgi", ZIP 2007, 1751; z.V.b. in BGHZ) liegt auch dann vor, wenn eine insolvente Gesellschaft sich zum Zweck ihrer "übertragenden Sanierung" an dem erhöhten Kapital einer Aktiengesellschaft als Auffanggesellschaft mit dem Ziel beteiligt, dass diese ihre Aktiva und Passiva übernimmt. Das gilt auch dann, wenn die Aktiengesellschaft ein Nachgründungsverfahren (§ 52 AktG) durchführt.

b) Das gemäß § 183 Abs. 2 Satz 1 AktG unwirksame Austauschgeschäft ist, soweit nicht dingliche Ansprüche eingreifen, nach Bereicherungsrecht (§§ 812, 818 BGB) unter Anwendung der Saldotheorie rückabzuwickeln. Die §§ 57, 62 AktG sind hier nicht anwendbar (vgl. BGH aaO). Unberührt bleibt der Anspruch der AG auf (erneute) Zahlung des Ausgabebetrages der Aktien (§ 183 Abs. 2 Satz 3 AktG).

c) Schuldhaft handelnde Verwaltungsmitglieder der Auffang-AG haften ggf. gemäß §§ 93 Abs. 2, 116 AktG für eine etwaige Schadensdifferenz zwischen den übernommenen Aktiva und den Passiva sowie gemäß § 93 Abs. 3 Nr. 4, § 116 AktG für die nicht wirksam erbrachte Einlage.

Tatbestand

Diese Entscheidung steht in Bezug zu

Fundstelle(n):
AG 2008 S. 103 Nr. 6
AG 2008 S. 383 Nr. 10
BB 2008 S. 1026 Nr. 20
BB 2008 S. 397 Nr. 9
DB 2008 S. 920 Nr. 17
DNotZ 2008 S. 628 Nr. 8
DStR 2008 S. 1052 Nr. 21
NWB-Eilnachricht Nr. 18/2008 S. 1629
StuB-Bilanzreport Nr. 11/2008 S. 449
WM 2008 S. 784 Nr. 17
WPg 2008 S. 524 Nr. 11
ZIP 2008 S. 788 Nr. 17
IAAAC-77548

In diesem Produkt ist das Dokument enthalten:

SIS Datenbank