Vorsteuervergütungsverfahren: Bindungswirkung der Unternehmerbescheinigung
Leitsatz
1. Die von einem anderen Mitgliedstaat für das Vorsteuervergütungsverfahren erteilte Unternehmerbescheinigung begründet die Vermutung, dass das betreffende Unternehmen in dem Mitgliedstaat, dessen Steuerverwaltung ihm die Bescheinigung ausgestellt hat, steuerpflichtig und ansässig ist. Die inländische Steuerverwaltung ist grundsätzlich in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht an die Angaben dieser Bescheinigung gebunden ( —Planzer Luxembourg Sarl—, Slg. 2007, I-5655).
2. Die Bindungswirkung der Unternehmerbescheinigung entfällt, wenn die inländische Steuerverwaltung bei Zweifeln an deren Richtigkeit aufgrund von Aufklärungsmaßnahmen (z.B. eigene Auskünfte des Steuerpflichtigen, Amtshilfe) Informationen erhält, aus denen hervorgeht, dass die in der Bescheinigung angegebene Anschrift weder dem Sitz der wirtschaftlichen Tätigkeit des Steuerpflichtigen entspricht noch die einer festen Niederlassung ist, von der aus der Steuerpflichtige seine Umsätze tätigt.
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Fundstelle(n): BStBl 2008 II Seite 831 BFH/NV 2008 S. 1422 Nr. 8 BFH/PR 2008 S. 401 Nr. 9 BStBl II 2008 S. 831 Nr. 18 DB 2008 S. 1664 Nr. 31 DStRE 2008 S. 1022 Nr. 16 GStB 2008 S. 43 Nr. 11 HFR 2008 S. 1061 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 29/2008 S. 2715 StB 2008 S. 312 Nr. 9 StuB-Bilanzreport Nr. 15/2008 S. 610 UR 2008 S. 629 Nr. 16 UStB 2008 S. 282 Nr. 10 EAAAC-84018