Haftung eines Geschäftsführers im Zeitpunkt der Insolvenzreife
Leitsatz
1. Allein der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens befreit den GmbH-Geschäftsführer nicht von der Haftung wegen Nichtabführung der einbehaltenen Lohnsteuer.
2. Sind im Zeitpunkt der Lohnsteuer-Fälligkeit noch liquide Mittel zur Zahlung der Lohnsteuer vorhanden, besteht die Verpflichtung des Geschäftsführers zu deren Abführung so lange, bis ihm durch Bestellung eines (starken) Insolvenzverwalters oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Verfügungsbefugnis entzogen wird.
3. Die Haftung ist auch nicht ausgeschlossen, wenn die Nichtzahlung der fälligen Steuern in die dreiwöchige Schonfrist fällt, die dem Geschäftsführer zur Massesicherung ab Feststellung der Zahlungsunfähigkeit gemäß § 64 Abs. 1 Satz 1 GmbHG eingeräumt ist (Fortentwicklung der Senatsrechtsprechung im Hinblick auf die geänderte Rechtsprechung des , DStR 2007, 1174, HFR 2007, 1242).
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2009 II Seite 129 BB 2009 S. 75 Nr. 3 BFH/NV 2009 S. 248 Nr. 2 BFH/PR 2009 S. 111 Nr. 3 BStBl II 2009 S. 129 Nr. 5 DB 2009 S. 101 Nr. 3 DStRE 2009 S. 310 Nr. 5 DStZ 2009 S. 64 Nr. 3 GStB 2009 S. 11 Nr. 3 GmbH-StB 2009 S. 32 Nr. 2 GmbHR 2009 S. 222 Nr. 4 HFR 2009 S. 101 Nr. 2 SJ 2009 S. 14 Nr. 3 StB 2009 S. 12 Nr. 1 StBW 2009 S. 6 Nr. 3 StC 2009 S. 13 Nr. 3 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2009 S. 551 ZIP 2009 S. 122 Nr. 3 UAAAD-01364