Verlustausgleichsbeschränkung nach § 15a EStG: zusätzliche Einlage bei negativer Tilgungsbestimmung nicht mit der noch nicht voll eingezahlten Hafteinlage zu verrechnen; Voraussetzungen für den Forderungscharakter eines aktivischen "Darlehenskontos" im sog. Vier-Konten-Modell
Leitsatz
1. Leistet der Kommanditist zusätzlich zu der im Handelsregister eingetragenen, nicht voll eingezahlten Hafteinlage eine weitere Bareinlage, so kann er im Wege einer negativen Tilgungsbestimmung die Rechtsfolge herbeiführen, dass die Einlage nicht mit der eingetragenen Haftsumme zu verrechnen ist, sondern im Umfang ihres Wertes die Entstehung oder Erhöhung eines negativen Kapitalkontos verhindert und auf diese Weise nach § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG zur Ausgleichs- und Abzugsfähigkeit von Verlusten führt (Anschluss an Senatsurteil vom IV R 38/05, BFHE 219, 136).
2. Wird das im Rahmen eines sog. Vier-Konten-Modells eingerichtete „Darlehenskonto” eines Gesellschafters infolge von gesellschaftsvertraglich nicht vorgesehenen Auszahlungen negativ, so weist das nunmehr aktivische „Darlehenskonto” eine Forderung der Gesellschaft gegenüber dem Gesellschafter aus mit der Folge, dass es in die Ermittlung des Kapitalkontos des Kommanditisten nach § 15a Abs. 1 EStG nicht einzubeziehen ist.
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Fundstelle(n): BStBl 2009 II Seite 272 BFH/NV 2009 S. 451 Nr. 3 BFH/PR 2009 S. 130 Nr. 4 BStBl II 2009 S. 272 Nr. 8 DB 2009 S. 429 Nr. 9 DStR 2009 S. 212 Nr. 5 DStZ 2009 S. 179 Nr. 6 EStB 2009 S. 44 Nr. 2 FR 2009 S. 578 Nr. 12 GmbH-StB 2009 S. 37 Nr. 2 GmbHR 2009 S. 274 Nr. 5 HFR 2009 S. 361 Nr. 4 KÖSDI 2009 S. 16352 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 5/2009 S. 267 StB 2009 S. 58 Nr. 3 StBW 2009 S. 4 Nr. 4 StBp. 2009 S. 87 Nr. 3 StuB-Bilanzreport Nr. 3/2009 S. 117 WPg 2009 S. 741 Nr. 14 RAAAD-03293