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BFH Beschluss v. - VII B 180/08

Gesetze: EG Art. 87 Abs. 1EG Art. 88 Abs. 3EG Art. 230VO Nr. 659/1999 VO Nr. 659/1999 Art. 14 Abs. 3VO Nr. 794/2004VO Nr. 1860/2004 VO Nr. 1860/2004AO § 169 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 Nr. 1VwVfG § 48 Abs. 4 Satz 1MinöStG 1993 MinöStG 1993 § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1MinöStG 1993 § 25 Abs. 3a Satz 1 Nr. 1.4FGO § 69 Abs. 3 Satz 1, Abs. 2 Satz 2

Mineralölsteuer: Rückforderung von Beihilfen; Mineralölsteuerbegünstigung für den Unterglasanbau

Leitsatz

1. Die nach § 25 Abs. 3a Satz 1 Nr. 1.4 MinöStG 1993 gewährte und aus wettbewerbspolitischen Gründen eingeführte Mineralölsteuerbegünstigung für den Unterglasanbau stellt eine selektive steuerliche Maßnahme und damit eine Beihilfe i.S. von Art. 87 Abs. 1 EG dar.

2. Die Rückgängigmachung einer gemeinschaftsrechtswidrigen Beihilfegewährung ist aus zwingenden Gründen des Gemeinwohls geboten, so dass selbst die Annahme einer damit verbundenen echten Rückwirkung gerechtfertigt und verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden wäre.

3. Hat die Bundesregierung die erforderliche Notifizierung einer Beihilfe unterlassen und dadurch das in Art. 88 EG vorgeschriebene Verfahren nicht eingehalten, kann ein beihilfebegünstigtes Unternehmen auf die Ordnungsmäßigkeit der ihm gemeinschaftsrechtswidrig gewährten Beihilfe grundsätzlich nicht vertrauen.

4. Der Vorrang des Gemeinschaftsrechts gebietet es, bei der Rückforderung gemeinschaftsrechtswidrig gewährter Verbrauchsteuer-Beihilfen § 169 AO unangewendet zu lassen.

Fundstelle(n):
AO-StB 2009 S. 130 Nr. 5
BFH/NV 2009 S. 857 Nr. 5
BFH/PR 2009 S. 278 Nr. 7
DB 2009 S. 886 Nr. 17
DStRE 2009 S. 496 Nr. 8
GStB 2009 S. 21 Nr. 6
HFR 2009 S. 587 Nr. 6
RIW 2009 S. 332 Nr. 5
StB 2009 S. 141 Nr. 5
StBW 2009 S. 7 Nr. 7
GAAAD-16018

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