Gesetze: EStG § 12 Nr. 4StGB § 56b Abs. 2 Satz 1 Nr. 1
Anwendungsbereich des § 12 Nr. 4 EStG; Geldauflage zur Schadenswiedergutmachung
Leitsatz
1. Das Abzugsverbot des § 12 Nr. 4 EStG greift nicht, wenn das Strafgericht dem Steuerpflichtigen zur Wiedergutmachung des durch die Tat verursachten Schadens eine Geldauflage nach § 56b Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 StGB erteilt.
2. § 12 Nr. 4 EStG begründet nur für Auflagen und Weisungen ein Abzugsverbot, die als strafähnliche Sanktionen die Aufgabe haben, Genugtuung für das begangene Unrecht zu schaffen.
3. Ausgleichszahlungen an das geschädigte Tatopfer fallen dagegen nicht unter das Abzugsverbot des § 12 Nr. 4 EStG. Solche Zahlungen sind nach den allgemeinen Grundsätzen als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abzugsfähig.
4. Der Anwendungsbereich des § 12 Nr. 4 EStG wird nicht dadurch eröffnet, dass die Auflage nach § 56b Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 StGB, den durch die Tat verursachten Schaden wieder gut zu machen, zugleich der Genugtuung für das begangene Unrecht dient.
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Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 111 BB 2009 S. 1059 Nr. 20 BB 2009 S. 859 Nr. 17 BBK-Kurznachricht Nr. 9/2009 S. 422 BFH/NV 2009 S. 822 Nr. 5 BFH/PR 2009 S. 250 Nr. 7 BStBl II 2010 S. 111 Nr. 2 DB 2009 S. 938 Nr. 18 DStR 2009 S. 736 Nr. 15 DStRE 2009 S. 511 Nr. 8 DStZ 2009 S. 419 Nr. 12 EStB 2009 S. 161 Nr. 5 FR 2009 S. 818 Nr. 17 GStB 2009 S. 21 Nr. 6 HFR 2009 S. 562 Nr. 6 KÖSDI 2009 S. 16477 Nr. 5 NJW 2009 S. 2079 Nr. 28 NWB-Eilnachricht Nr. 16/2009 S. 1136 SJ 2009 S. 6 Nr. 11 StB 2009 S. 137 Nr. 5 StBW 2009 S. 3 Nr. 8 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2009 S. 321 ZAAAD-18521