Vorprägung des Auswahlermessens bei mehreren Haftungsschuldnern, von denen jeder Steuerstraftäter ist
Leitsatz
1. Liegt eine vorsätzlich begangene Steuerstraftat vor, ist das Auswahlermessen des FA insoweit vorgeprägt, als die Haftungsschuld gegen den Steuerstraftäter festzusetzen ist und dass es einer besonderen Begründung dieser Ermessensbetätigung nicht bedarf.
2. Diese Vorprägung des Ermessens gilt insbesondere auch dann, wenn sich mehrere Haftungsschuldner einer Steuerhinterziehung schuldig gemacht haben und deshalb bei der Ausübung des Auswahlermessens grundsätzlich gleichrangig nebeneinander stehen.
3. Der jeweils betroffene Haftungsschuldner kann in diesem Fall nicht beanspruchen, dass das FA bei der Ermessensausübung in einer Weise differenziert, dass andere Haftungsschuldner abgabenrechtlich in Anspruch genommen werden, er selbst hingegen nicht.
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Fundstelle(n): BStBl 2009 II Seite 478 AO-StB 2009 S. 161 Nr. 6 BB 2009 S. 859 Nr. 17 BB 2009 S. 995 Nr. 19 BFH/NV 2009 S. 827 Nr. 5 BFH/PR 2009 S. 215 Nr. 6 BStBl II 2009 S. 478 Nr. 12 DB 2009 S. 993 Nr. 19 DStR 2009 S. 741 Nr. 15 DStRE 2009 S. 511 Nr. 8 EStB 2009 S. 160 Nr. 5 GStB 2009 S. 22 Nr. 6 HFR 2009 S. 575 Nr. 6 KÖSDI 2009 S. 16476 Nr. 5 NJW 2009 S. 1630 Nr. 22 NWB-Eilnachricht Nr. 16/2009 S. 1139 SJ 2009 S. 10 Nr. 9 StB 2009 S. 138 Nr. 5 StBW 2009 S. 5 Nr. 8 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2009 S. 323 WPg 2009 S. 656 Nr. 12 JAAAD-18522