a) Eine Existenzvernichtungshaftung des GmbH-Gesellschafters aus § 826 BGB für missbräuchliche, zur Insolvenz der GmbH führende oder diese vertiefende kompensationslose Eingriffe in das der Zweckbindung zur vorrangigen Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger dienende Gesellschaftsvermögen (vgl. BGHZ 173, 246 - TRIHOTEL) kommt auch im Stadium der Liquidation der Gesellschaft (§§ 69 ff. GmbHG) in Betracht.
b) Der für die Existenzvernichtungshaftung nach § 826 BGB bei der werbenden Gesellschaft anerkannte Grundsatz eines verselbständigten Vermögensinteresses gilt erst recht für eine Gesellschaft in Liquidation, für die § 73 Abs. 1 und 2 GmbHG den Erhalt des Gesellschaftsvermögens im Interesse der Gläubiger in besonderer Weise hervorhebt. Der Liquidationsgesellschaft kann daher ein eigener (Innenhaftungs-)Anspruch aus § 826 BGB gegen den Gesellschafter schon dann zustehen, wenn dieser unter Verstoß gegen § 73 Abs. 1 GmbHG in sittenwidriger Weise das im Interesse der Gesellschaftsgläubiger zweckgebundene Gesellschaftsvermögen schädigt, ohne dass zugleich die speziellen "Zusatzkriterien" einer Insolvenzverursachung oder -vertiefung erfüllt sind.
Tatbestand
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Fundstelle(n): AG 2009 S. 407 Nr. 11 BB 2009 S. 1037 Nr. 20 BB 2009 S. 905 Nr. 18 DB 2009 S. 891 Nr. 17 DStR 2009 S. 915 Nr. 18 DStZ 2009 S. 418 Nr. 12 GmbH-StB 2009 S. 123 Nr. 5 GmbHR 2009 S. 601 Nr. 11 NJW 2009 S. 2127 Nr. 29 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2009 S. 1320 NWB-Eilnachricht Nr. 34/2009 S. 2623 SJ 2009 S. 37 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2009 S. 554 WM 2009 S. 800 Nr. 17 WPg 2009 S. 751 Nr. 14 ZIP 2009 S. 802 Nr. 17 XAAAD-19294