Abweichen vom Klagebegehren als Verstoß gegen die Grundordnung des Verfahrens; Erkundigungspflichten bei leichtfertiger Steuerverkürzung; Erkundigungspflichten eines Kaufmanns
Leitsatz
1. Entscheidet das FG über einen anderen als im Steuerbescheid erfassten Sachverhalt, verstößt es gegen den Grundsatz der Bindung an das Klagebegehren (§ 96 Abs. 1 Satz 2 FGO), was auch ohne Rüge zur Aufhebung des angefochtenen Urteils führt.
2. Der subjektive Tatbestand einer leichtfertigen Steuerverkürzung (§ 378 AO) kann nicht mit dem bloßen Unterlassen einer Anzeige nach § 19 GrEStG verneint werden. Den Steuerpflichtigen treffen vielmehr Informations- und Erkundigungspflichten auch über seine Erklärungs- und Anzeigepflichten, die aus der Steuerpflicht folgen.
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Fundstelle(n): BStBl 2009 II Seite 932 AO-StB 2009 S. 230 Nr. 8 BB 2009 S. 1795 Nr. 34 BFH/NV 2009 S. 1291 Nr. 8 BFH/PR 2009 S. 393 Nr. 10 BStBl II 2009 S. 932 Nr. 22 DB 2009 S. 2362 Nr. 44 DStRE 2009 S. 877 Nr. 14 HFR 2009 S. 897 Nr. 9 KÖSDI 2009 S. 16603 Nr. 8 NWB-Eilnachricht Nr. 29/2009 S. 2222 StB 2009 S. 260 Nr. 8 StBW 2009 S. 7 Nr. 14 StuB-Bilanzreport Nr. 15/2009 S. 592 EAAAD-24094