Zwischenstaatliche Amtshilfe bei der Steuererhebung; Beitreibungsersuchen kein Verwaltungsakt; Anwendungsbereich der Richtlinie 2001/44/EG; Rechtsschutz
Leitsatz
1. § 63 Abs. 1 FGO bestimmt ohne Ansehen des rechtlichen Inhalts des streitigen Rechtsverhältnisses, wer zu verklagen ist, d.h. die Prozessführungsbefugnis. Davon zu unterscheiden ist die Sach- oder Passivlegitimation, die die Frage beantwortet, ob der Beklagte nach dem materiellen Recht auch der Anspruchsverpflichtete ist.
2. Bei der Übermittlung von Beitreibungsersuchen an eine Behörde in einem EG-Mitgliedstaat hat das Bundeszentralamt für Steuern die Funktion einer „Kontakt- oder Verbindungsstelle” für die Abwicklung des Ersuchens mit dem Ausland. Herr des Verfahrens im Inland ist das für die Vollstreckung zuständige FA.
3. Das Ersuchen ist kein Verwaltungsakt, aber auch kein rein behördeninterner Vorgang. Rechtsschutz auf Rücknahme des Ersuchens kann mit der Leistungsklage gesucht werden.
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Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 51 AO-StB 2009 S. 325 Nr. 11 BB 2009 S. 2283 Nr. 43 BB 2009 S. 2463 Nr. 46 BFH/NV 2009 S. 1906 Nr. 11 BFH/PR 2010 S. 25 Nr. 1 BStBl II 2010 S. 51 Nr. 1 DB 2009 S. 2300 Nr. 43 DStR 2009 S. 2148 Nr. 42 DStRE 2009 S. 1343 Nr. 21 GStB 2009 S. 45 Nr. 12 HFR 2009 S. 1214 Nr. 12 IStR 2009 S. 859 Nr. 23 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2009 S. 3325 RIW 2009 S. 894 Nr. 12 SJ 2009 S. 14 Nr. 22 StB 2009 S. 422 Nr. 12 StBW 2009 S. 6 Nr. 22 SAAAD-29986