1. Ermittlungen der Strafsachen- und Bußgeldstelle des Finanzamts stellen keine Ermittlungen der mit „der Steuerfahndung betrauten Dienststellen der Landesfinanzbehörden” i.S. des § 171 Abs. 5 Satz 1 AO dar und führen daher nicht zur Ablaufhemmung nach dieser Vorschrift.
2. Wurde die Einleitung des Steuerstrafverfahrens wegen des Verdachts bestimmter, in der Einleitungsverfügung ausdrücklich genannter Steuerstraftaten dem Steuerpflichtigen bekannt gegeben, dann ist der Ablauf der Festsetzungsfrist gemäß § 171 Abs. 5 Satz 2 AO nur für diejenigen Steueransprüche gehemmt, wegen deren vermeintlicher Verletzung das Strafverfahren tatsächlich eingeleitet und die Einleitung dem Steuerpflichtigen bekannt gegeben wurde.
3. Der zeitlich auf ein Jahr begrenzte Umfang der Ablaufhemmung, die durch die Erstattung einer Selbstanzeige gemäß § 171 Abs. 9 AO ausgelöst wird, kann durch Steuerfahndungsermittlungen, die erst nach Ablauf der ungehemmten Festsetzungsfrist aufgenommen wurden, nicht mehr erweitert werden.
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Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 583 AO-StB 2009 S. 353 Nr. 12 BB 2009 S. 2563 Nr. 48 BB 2010 S. 39 Nr. 1 BFH/NV 2010 S. 86 Nr. 1 BFH/PR 2010 S. 77 Nr. 2 BStBl II 2010 S. 583 Nr. 11 DStRE 2009 S. 1528 Nr. 24 GStB 2010 S. 1 Nr. 1 KÖSDI 2010 S. 16840 Nr. 2 NJW 2010 S. 1998 Nr. 27 NWB-Eilnachricht Nr. 48/2009 S. 3702 SJ 2009 S. 12 Nr. 24 StB 2010 S. 8 Nr. 1 StBW 2009 S. 4 Nr. 24 StBp. 2010 S. 61 Nr. 2 StC 2010 S. 10 Nr. 2 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2009 S. 864 wistra 2010 S. 73 Nr. 2 JAAAD-31916