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BFH Urteil v. - I R 21/06 BStBl 2010 II S. 692

Gesetze: EStG 1990 i.d.F. des StandOG § 50c Abs. 1, Abs. 4, Abs. 7KStG 1991 § 50 Abs. 1 Nrn. 1 und 2KStG 1991 § 51UmwStG 1995 § 4 Abs. 4, Abs. 5, Abs. 6 Satz 1UmwStG 1995 § 5 Abs. 3 Satz 1UmwStG 1995 § 13 Abs. 4GewStG 1991 § 6 Satz 1GewStG 1991 § 7HGB § 249HGB § 252 Abs. 1 Nr. 4HGB § 253 Abs. 1EGV Art. 52 (= EG Art. 43EGV = AEUV Art. 49)EGV Art. 73b (= EG Art. 56EGV = AEUV Art. 63)

Schlussurteil "Glaxo Wellcome": § 50c EStG a.F. verstößt nicht gegen das Gemeinschaftsrecht; Ermittlung des Übernahmegewinns/Übernahmeverlusts bei formwechselnder Umwandlung

Leitsatz

1. Kommt es im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung zum Erwerb einer Beteiligung an einer inländischen GmbH I von der ausländischen Muttergesellschaft durch die inländische Tochterkapitalgesellschaft II (GmbH II), wird durch diesen Erwerb ein sog. Sperrbetrag nach § 50c Abs. 1 EStG 1990 ausgelöst; wird die GmbH I alsdann auf die GmbH II verschmolzen (sog. Aufwärtsverschmelzung), geht der Sperrbetrag nicht unter, er setzt sich vielmehr —als mittelbarer Sperrbetrag— an den Anteilen der GmbH II gemäß § 50c Abs. 7 EStG 1990 (i.d.F. des StandOG) fort (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 41/05, BFHE 219, 549, BStBl II 2008, 604). Kommt es schließlich zu einer formwechselnden Umwandlung der GmbH II in eine GmbH & Co. KG, sind bei der Ermittlung des Übernahmegewinns/-verlusts (§ 4 Abs. 4 und 5 UmwStG 1995) sowohl der mittelbare Sperrbetrag an den Anteilen der GmbH II als auch ein etwaiger unmittelbarer Sperrbetrag an den Anteilen der GmbH II zu berücksichtigen, der aus einem Anteilserwerb an der GmbH II durch eine weitere inländische Tochtergesellschaft von der ausländischen Muttergesellschaft herrührte (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 77/07, BFHE 224, 32, BStBl II 2009, 831).

2. Dass danach eine Wertminderung von Anteilen durch Gewinnausschüttungen bei der Gewinnermittlung nicht zu berücksichtigen ist (§ 50c EStG 1990), verstößt im Grundsatz nicht gegen Gemeinschaftsrecht. Dem Steuerpflichtigen ist jedoch im Wege einer sog. geltungserhaltenden Reduktion des Wortlauts des § 50c Abs. 4 Satz 1 EStG 1990 die Möglichkeit einzuräumen, den Nachweis zu erbringen, dass die Anschaffungskosten der Anteile eine Abgeltung eines Körperschaftsteuerguthabens an den nicht anrechnungsberechtigten Veräußerer der Anteile nicht einschließen (Anschluss an das „Glaxo Wellcome”, IStR 2009, 691).

Fundstelle(n):
BStBl 2010 II Seite 692
BB 2010 S. 1181 Nr. 20
BFH/NV 2010 S. 1184 Nr. 6
BFH/PR 2010 S. 252 Nr. 7
BStBl II 2010 S. 692 Nr. 12
DB 2010 S. 6 Nr. 18
DB 2010 S. 988 Nr. 18
DStR-Aktuell 2010 S. 10 Nr. 18
DStRE 2010 S. 660 Nr. 11
DStZ 2010 S. 429 Nr. 12
EStB 2010 S. 208 Nr. 6
FR 2010 S. 858 Nr. 18
GStB 2010 S. 25 Nr. 7
GmbH-StB 2010 S. 158 Nr. 6
GmbHR 2010 S. 714 Nr. 13
HFR 2010 S. 722 Nr. 7
IStR 2010 S. 403 Nr. 11
IWB-KN Nr. 90/2010 (Schussurteil „Glaxo Wellcome” zum Doppelumwandlungsmodell: § 50c EStG a. F. verstößt nicht gegen Gemeinschaftsrecht)
KÖSDI 2010 S. 16991 Nr. 6
NWB-EN Nr. 370/2010 (§ 50c EStG a. F. verstößt nicht gegen das Gemeinschaftsrecht)
RIW 2010 S. 495 Nr. 7
StB 2010 S. 177 Nr. 6
StBW 2010 S. 392 Nr. 9
StuB-Bilanzreport Nr. 10/2010 S. 399
CAAAD-42512

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