Zwangsläufigkeit von Aufwendungen für behindertes Kind
bei Unzumutbarkeit des Einsatzes eigenen Vermögens
Leitsatz
1. Unterhaltsaufwendungen sind nur
dann zwangsläufig, wenn die unterhaltene Person außerstande ist,
sich selbst zu unterhalten. Grundsätzlich ist das volljährige Kind
verpflichtet, seinen Vermögensstamm im Rahmen des Zumutbaren zu verwerten,
bevor es seine Eltern auf Unterhalt in Anspruch nimmt.
2. Ein schwerbehindertes Kind, das
angesichts der Schwere und der Dauer seiner Erkrankung seinen Grundbedarf und
behinderungsbedingten Mehrbedarf nicht selbst zu decken in der Lage ist, darf
zur Altersvorsorge maßvoll Vermögen bilden (Anschluss an
,
BFH/NV 2009,
728).
3. Die das eigene Vermögen des
Unterhaltsempfängers betreffende Bestimmung des
§ 33a Abs. 1
Satz 3 EStG kommt im Rahmen des
§ 33 EStG
nicht eigens zur Anwendung.
4. Im Fall der Übertragung des
Behinderten-Pauschbetrags kann der Steuerpflichtige Aufwendungen für sein
behindertes Kind gemäß
§ 33 EStG
zusätzlich abziehen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
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Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 621 BB 2010 S. 1309 Nr. 22 BFH/NV 2010 S. 1326 Nr. 7 BFH/PR 2010 S. 298 Nr. 8 BStBl II 2010 S. 621 Nr. 11 DB 2010 S. 1213 Nr. 22 DB 2010 S. 16 Nr. 20 DB 2010 S. 6 Nr. 20 DStR-Aktuell 2010 S. 8 Nr. 20 DStRE 2010 S. 794 Nr. 13 EStB 2010 S. 247 Nr. 7 FR 2010 S. 809 Nr. 17 GStB 2010 S. 26 Nr. 7 HFR 2010 S. 721 Nr. 7 KÖSDI 2010 S. 16989 Nr. 6 NJW 2010 S. 2303 Nr. 31 NWB-Eilnachricht Nr. 22/2010 S. 1728 StB 2010 S. 219 Nr. 7 StBW 2010 S. 441 Nr. 10 StC 2010 S. 8 Nr. 8 IAAAD-43401