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BAG Urteil v. - 9 AZR 128/09

Gesetze: Art 267 AEUV, Art 288 AEUV, Art 7 EGRL 88/2003, Art 15 EGRL 88/2003, Art 29 EGRL 88/2003, Art 2 EWGRL 85/92, Art 8 EWGRL 85/92, Art 11 EWGRL 85/92, Art 12 GG, Art 20 Abs 3 GG, Art 101 GG, Art 2 ArbZRG, § 2 BBG, § 1 BUrlG, § 3 BUrlG, § 7 Abs 1 BUrlG, § 29 SGB 4, § 90 SGB 4, § 143 SGB 6, § 125 Abs 1 S 1 SGB 9, § 322 ZPO, Art 7 EGRL 104/93, Art 18 EGRL 104/93

Mehrurlaub - Zusatzurlaub - Vertrauensschutz

Leitsatz

1. Der Schwerbehindertenzusatzurlaub aus § 125 Abs 1 Satz 1 SGB IX ist ebenso wie der Mindesturlaub nach dem Ende des Arbeitsverhältnisses abzugelten, wenn der Zusatzurlaub nicht gewährt werden konnte, weil der Arbeitnehmer arbeitsunfähig erkrankt war.

2. Die deutschen Gerichte sind nach Art. 20 Abs. 3 GG gehalten, den Grundsatz des Vertrauensschutzes zu beachten. Die langjährige Rechtsprechung der Urlaubssenate des Bundesarbeitsgerichts, die seit 1982 vom Verfall von Urlaubs(-abgeltungs)ansprüchen bei bis zum Ende des Übertragungszeitraums fortdauernder Arbeitsunfähigkeit ausging, war geeignet, Vertrauen der Arbeitgeberseite auf den Fortbestand dieser Rechtsprechung zu begründen. Mit Ablauf der Umsetzungsfrist für die erste Arbeitszeitrichtlinie 93/104/EG am trat eine wesentliche Änderung ein. Danach entfiel die Vertrauensgrundlage. Seit dem war das Vertrauen von Arbeitgebern auf die Fortdauer der bisherigen, zum nationalen Recht ergangenen Rechtsprechung nicht länger schutzwürdig.

Tatbestand

Fundstelle(n):
BB 2010 S. 1467 Nr. 24
BB 2010 S. 887 Nr. 15
BB 2011 S. 892 Nr. 14
DB 2010 S. 1295 Nr. 23
DB 2010 S. 22 Nr. 12
DB 2010 S. 8 Nr. 22
DStR-Aktuell 2010 S. 12 Nr. 25
NJW 2010 S. 8 Nr. 24
RIW 2010 S. 480 Nr. 7
ZIP 2010 S. 5 Nr. 15
XAAAD-43970

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